In der Blogosphäre fliegen viele Stöckchen herum, es werden Paraden und Karnevals veranstaltet. In der Regel bin ich da sehr zurückhaltend, aber als ich den Aufruf der Milchjunkies zu TV-Erinnerungen zufällig beim Blogscout gesehen habe, fiel mir sofort meine persönliche ein und ich dachte, na gut, nimmst du halt teil.
Meine Eltern haben ihren ersten Fernsehapparat im Jahr 1960 angeschafft. Anlass waren die Olympischen Sommerspiele in Rom, meine Mutter war offensichtlich eine Fan von Armin Hary und wollte ihn sehen. Er gewann dann ja auch schließlich eine Goldmedaille.
Der Fernseher war ein Schwarz-Weiß-Standgerät, Farbe gab es damals in der BRD noch nicht. An der Seite gab es ein Rad zum Wählen der Kanäle. Wenn ich mich recht entsinne, hätte man 12 auswählen können. Der Sinn dieses Rades hatte sich mir nicht so recht erschlossen, es gab nur einen Kanal, der sich ARD nannte (deswegen sagen sie heute stolz „Das Erste„, damals war es das Einzige). Dass es noch andere Kanäle gab, lernte ich irgendwann bei meinen Großeltern in Lübeck kennen, die konnten neben der ARD noch DDR-Fernsehen empfangen, eine Option, die wir in Hamburg nicht hatten.
Ich erinnere mich an die ersten amerikanischen Serien, im wesentlichen waren das „Fury“ und „Bonanza“ (mit der Titelmelodie, verballhornt zu „hoppeldiehoppeldiehopp-Bonanza“).
Aber besonders wichtig war der Samstagabend. Mein Vater war als Musiker in der Regel „auf Mucke“, machte Tanzmusik auf Dorffesten. Der Rest der Familie hatte „Badenachmittag“ und ließ sich dann irgendwann zum Samstagabendprogramm nieder. Das lief dann hinaus auf Ohnsorgtheater, Musicals wie „Annie Get Your Gun“ und ähnliches. Besonders beliebt war „EWG – Einer wird gewinnen“ mit Hans-Joachim Kulenkampff. Man kann es sich kaum vorstellen, aber das waren die ersten Momente, in denen ich Ausländer bewusst wahr nahm, denn bei EWG kämpften Paare aus den sechs EWG-Ländern (die EWG war Vorläufer der EU) um den Sieg. Sehr exotisch!
Sehr bald wurde ich politischer, mit 13 oder 14 fing ich an, den Spiegel zu lesen (damals, ca. 1965 war das ein linkes Magazin). Im Fernsehen wurde das Ohnsorgtheater dann getauscht mit „Panorama“ aus Hamburg (moderiert von Peter Merseburger). Allgemein wurden Discos und Politaktivitäten wichtiger als Fernsehen.
Bis in die frühen 90er Jahre weigerte ich mich, auf Farbfernsehen und Fernbedienung umzusteigen. Heute möchte ich beides nicht mehr missen, auch wenn das TV nicht mehr so eine zentrale Bedeutung hat wie in den 60ern.
Jaja, der Spiegel, ein ehemaliges Nachrichtenmagazin.
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