Friedrichshain, Berlin und die Welt

Gegenwärtiges und Vergangenes

Aufzug

Mietoilette (Symbolbild)

Seit gut einem Jahr ist der Aufzug in unserem Haus kaputt, was sich auch nicht durch diverse Reparaturversuche ändern ließ. Irgendwann in diesem Herbst wurde uns dann versprochen, dass er bis zum 20. Dezember wieder betriebsbereit sein sollte. Je weiter die Zeit voranschritt, desto größer wurden die Zweifel, dass es klappen könnte.

Nun scheint tatsächlich etwas zu passieren. Anzeichen dafür sind ein Handwerker, der in der letzten Woche am Aufzug herumhämmerte. Und als ich am Samstag die fünf Treppen hinunter gehen musste, um ein Päckchen abzuholen, das nicht bei uns im Haus gelandet war, stand vor dem Haus eine Miettoilette, die daraufhin deutete, dass die Handwerker einige Zeit in unserem Haus arbeiten sollten. Und unser Weinhändler hatte mir erzählt, dass am Freitag auch eine große Palette mit einem Kompressor im Hausflur stand. Das heißt wohl, dass nicht nur einfach eine Elektroplatine ausgetauscht werden muss, sondern dass die Arbeiten doch etwas größer sind. Unser Aufzug ist ein hydraulischer, so dass ein Kompressor durchaus Sinn macht.

Adventszeit

Seit letzter Woche steht nun unser Weihnachtsbaum auf der Terrasse. Wie jedes Jahr haben wir ihn vom Weihnachtsurwald gemietet, er wird dann am 7.  oder 8. Januar wieder abgeholt. 

Geschmückt hat ihn wie jedes Jahr unsere gute Fee Manuela. Sie liefert uns auch jedes Jahr einen Adventskranz und ein Gesteck, nicht aus dem Blumenladen, sondern wie von uns gewünscht von ihr persönlich gefertigt.

Baum - 1 (1).

 

Kapernaumkirche

Hamburg Kapernaumkirche 2013 Bild Dirtsc CC BY-SA 3.0-1-599x600.

Kapernaumkirche Hamburg-Horn

In meiner Kindheit habe ich sehr oft den Kindergottesdienst besucht, kleine Bildchen gesammelt und wurde dann auch mit etwa 14 Jahren konfirmiert. Meine Mutter war recht religiös und hat darauf gedrungen, dass wir den Gottesdienst besuchen. Sie war auch sehr not Hanisch, und es hat sie immer gestört, dass meine Schwester einen katholischen Mann als Freund und später als Ehemann hatte.

Ich selber war nach dem Konfirmation Gottesdienst nur noch zweimal in der Kirche, wenn ich mich recht erinnere, einmal zu einem Weihnachtsgottesdienst in London in der Westminster Cathedral und einmal bei der Trauung meiner Schwester. Halt, ich war auch Trauzeuge bei der ersten Hochzeit meines Freundes Andreas. Mittlerweile bin ich schon seit Jahrzehnten nicht mehr Mitglied einer Glaubensgemeinschaft.

Irgendwann stellte man fest, dass die erst 1961 eingeweihte Kirche stark renovierungsbedürftig war, und deshalb wurde die Gemeinde aufgelöst und verschiedenen Zwecken zugeführt. Ironischerweise ist die Kirche selbst mit dem Turm zu einer Moschee geworden.

Wer Näheres wissen möchte, kann hier mehr erfahren.

Kuba 2017

Taxi bei Ankunft

Im Jahr 2017 haben wir eine Kuba Reise mit vielen von unseren kanadischen Freunden und Verwandten gemacht. Hin geflogen sind wir zum ersten Mal in einer etwas besseren Klasse mit Air Berlin die es schon länger nicht mehr gibt. Die Reise vor Ort hatte Hannas Nichte, Natascha genannt la Comandante, mit einigen kubanischen Kontaktpersonen organisiert.

Im Koffer hatten wir viele in Kuba gebrauchte Gegenstände als Geschenke mitgebracht. Unter anderem Socken und Kondome, Kondome, weil die in Kuba verkauften, chinesischen Marken den Kubanern zu klein (oder zu unsicher?) waren. Übernachtet haben wir hauptsächlich in privaten Pensionen, was zur Förderung des Tourismus damals erlaubt war, wie es heute ist, wissen wir nicht. Mittlerweile hat sich die Situation sehr stark geändert und anstatt amerikanischer Touristen besuchen jetzt hauptsächlich Russen die Insel.

Unten noch einige Impressionen, unter anderem der weltbekannte Chiara Guevara, eine Impression vom Strand, nicht weit von Havanna und eine so genannte weiße Frau vor bunten Häusern. Ob diese zur Menschenrechtsgruppe der Damen in Weiß gehörte, weiß ich nicht.

Vielleicht ein andermal mehr.

Früher auch bei uns oft zu sehen

 

Kubanerin am Strand

Weiße Frau vor bunten Häusern

Vereinigtes Königreich 1969

1969 waren Andreas und ich auf unserer zweiten Reise per Anhalter, diesmal durch das Vereinigte Königreich. Es ging über Holland zur Fähre von Hoek Nan Holland nach Harwich, dann nach London, später nach Chester und Schottland Edinburgh und wieder zurück.

Dabei hatten wir einige interessante Erlebnisse. Zum Beispiel hatten wir bei der Ankunft in Harish jemanden, der uns mitnahm und meinte, wir jungen Leute sollten doch nicht auf gut Glück nach London fahren. Er hat uns für eine Nacht bei sich zu Hause untergebracht und dann die Jugendherberge in Epping Forrest für uns organisiert.

In Edinburgh hatten wir einen netten Abend mit zwei Schottinnen, von denen die eine mich nach Jahrzehnten zufällig über Facebook noch einmal kontaktiert hatte. Auf unserer Rückreise mussten wir in London eine Nacht übernachten. Die haben wir im Schlafsäcken im Saint James Park verbracht, wo uns ein Polizist weckte und fragte, ob wir irgendwelche Schreie im Gebüsch gehört hätten.

Highlight war neben der Liveübertragung der Mondlandung auf dem Trafalgar Square das Livekonzert der Rolling Stones im Hyde Park, zwei Tage, nachdem Brian Jones gestorben war. Das Konzert ist relativ legendär, so legendär, dass darüber zum Beispiel ein Dokumentarfilm zu finden ist.

Brot

Dinkelsauerteig im Gärkörbchen…

Schon seit einigen Monaten kaufen wir kein Brot mehr, außer vielleicht einmal ein paar Tiefkühlbrötchen, wenn ich nicht zum Backen gekommen bin. Das Brotbacken ist nämlich schon so etwas wie ein Hobby geworden ist. Auf dem Bild sieht man auch, dass ich durchaus schon einige Geräte habe wie zum Beispiel den Teigschaber links am Tontopf oder das Gärkörbchen, in dem der Teig zum Aufgehen platziert ist.

Das Brot, das hier im Entstehen ist, ist ein Dinkelbrot mit Sauerteig. An den Sauerteig habe ich mich erst in letzter Zeit gewagt und versuche auch meinen eigenen, wie man so sagt, “Hermann“ zu züchten. Mal sehen wie das geht. Unten ist das Foto von dem Brot wie es nach dem Backen aussieht.

…und das fertige Brot.

Einschulung

Lübeck-Blankensee bei der Einschulung

im Jahr 1957 lag der Einschulungstermin und generell der Anfang des Schuljahres noch im April. In der Flüchtlingskaserne in Lübeck-Blankensee gleich neben dem früheren Militärflugafen und jetzigem Flughafen Lübeck-Blankensee ,gab es in einem Gebäude eine zweiklassige Grundschule, eine Klasse mit der ersten und der zweiten und eine andere mit der dritten und vierten. Natürlich wurde ich in die erste Klasse eingeschult, wobei die Lehrer mich eigentlich für reif genug hielten, gleich in die zweite eingeschult zu werden, aber meine Eltern wollten das damals nicht.

Das Bild symbolisiert ein wenig auch eine Teil des Verhältnisses zu meiner Schwester. Sie hat sich immer sehr für meine Süßigkeiten interessiert, besonders wenn sie ihre schon aufgegessen hatte und ich meine zum Beispiel zu Weihnachten noch aufbewahrt hatte. Ein wenig habe ich sie dann immer geärgert, indem ich gezögert habe, ihr etwas abzugeben, weil ich ja doch extra gespart hatte.

Was die Einschulung in eine Klasse höher anging, so passierte das dann später, als ich auf Empfehlung der Lehrer von der neunten in die zehnte Klasse außerplanmäßig mitten im Schuljahrs wechseln durfte.

„Meine“ Grossrechner

1024px Telefunken tr4.

Telefunken TR4

Sofort als ein anderes Nebenfach zur Mathematik als Physik an der Universität Hamburg erlaubt war, wählte ich die Informatik als Nebenfach. Am Rechenzentrum der Hamburger Universität gab es damals einen Großrechner von AEG Telefunken, die TR4, später durch die TR440 ersetzt. Dieser Rechner wurde auch Teakholzrechner genannt und war hauptsächlich an deutschen Universitäten und Forschungseinrichtungen im Einsatz. Das Programmieren erfolgte über Lochkarten, die man am Operatorfenster abgeben musste und den Berechnung dann irgendwann über Nacht erfolgte. Meine Programme zur Optimierung von mathematischen Aufgaben belegten den Rechner dann für etwa eine halbe Stunde in der Nacht und ich bekam das Ergebnis und die Ausdrucke am nächsten Tag. Die Programmierung erfolgte in Algol 60 oder FORTRAN IV.

In meinem Studienjahr in England arbeitete ich dann an einem Rechner von ICL, ICL 1900. Der wesentliche Fortschritt war, dass ich hier keine Lochkarten benutzen musste, sondern meine Eingaben an einem so genannten Teletypeterminal machen konnte, so etwas wie ein Fernschreiber, der an den Computer angeschlossen war. Die ICL 1900 galt damals als einziger etwas ernsthafterer Konkurrenz zur IBM 360.

Und dann hatte ich natürlich auch die Erfahrung mit der IBM 360 vom Börsenrechenzentrum in Hamburg wie in einem anderen Post bereits ausgeführt.

Akrophobie

Gerüst - 1.

Blick auf Hendaye-Plage und Hondarribia

Ich leide unter Akrophobie oder im Volksmund auch Höhenangst genannt. Und das schon sehr, sehr lange.

Zuerst bewusst wahrgenommen, habe ich das im Alter von etwa 19 Jahren, als wir mit der Schulklasse die Kirche Sankt Petri in Hamburg besucht haben. Auf den Kirchturm führte dort eine Holztreppe, die außen an der Wand lang geführt ist, mit freier Sicht auf den Boden des Turms. Schon nach einigen Stufen musste ich den Aufstieg aufgeben, hab mich von der Klasse abgesondert und bin zurück geblieben.

Ein weiteres Mal sehr deutlich wahrgenommen habe ich das, als ich in den neunziger Jahren die Aussichtsplattform des World Trade Centers besucht habe. Oben angekommen bekam ich wieder die Phobie, weil außen die Fenster bis auf dem Boden gingen und auf der Innenseite ein kleiner 50 cm tiefer Graben existierte. Ich hab mich vorsichtig einmal rund um die Plattform getastet und bin dann schnell wieder mit dem Fahrstuhl hinunter.

Und auch Hanna ist das bewusst geworden, als wir mit einem Mietwagen die Küste von San Sebastian nach Hendaye fuhren, eine schmale Straße, die an einem Berghang entlang führte, ohne eine Leitplanke zum Abhang. Der Wagen wurde immer langsamer, weil ich sehr vorsichtig gefahren bin, und sich Hanna gewundert hat, oder besser befürchtet, dass ich ernsthafte gesundheitliche Probleme bekommen hätte.

Ich bekomme die Phobie nicht nur in entsprechenden Situationen, sondern auch wenn sich andere Leute in Filmen oder im Fernsehen in der Nähe von Abgründen befinden, Ich bekomme dann Puddingbeine und Füße..

Familie Eichhörnchen

Eichhörnchen im Frankfurter Grüngürtel.

Foto: Mikes Makro Lizenz: Creative Commons

Meine ersten Lebensjahre, jedenfalls an die ich mich erinnern kann, wohnten wir, meine Eltern, meine Schwester und ich, in einer Flüchtlingsunterkunft. Das war ein Mannschaftsraum in einer ehemaligen Kaserne, der durch einen Vorhang in ein Schlaf- und einen Wohnbereich geteilt war. Auf dem Flur waren noch die Gewehrständer zu sehen, und in einem Raum in der Kaserne gab es eine kleine Schule, in der ich eingeschult wurde, in eine Gemeinschaftklasse, bestehend aus der ersten und der zweiten.

Als mein Vater 1957 Zeitsoldat im Heeresmusikkorps 6 der Bundeswehr (Das Heeresmusikkorps 6 wurde am 1. Juli 1956 als Musikkorps I B in Hamburg aufgestellt und zum 16. März 1959 in Heeresmusikkorps 6 umbenannt. Zum 31. Dezember 1992 wurde es aufgelöst) wurde, bekamen wir eine Dienstwohnung in Hamburg-Horn. Das war eine Dreizimmerwohnung, so dass Petra und ich uns ein Kinderzimmer teilen konnten. In diesem Zimmer hatte ich ein Wandklappbett, dass tagsüber hochgeklappt wurde und dann durch einen Vorhang verschlossen wurde.

Unsere Eltern waren wohl häufiger nicht zu Hause, denn ich erinnere mich an einige Abende, in denen wir allein waren. Dann verzogen wir uns häufig in das Wandklappbett und machten daraus durch Zuziehen des Vorhangs eine Höhle. Hier erzählte ich meiner Schwester häufig, wie ich mich erinnere, Fortsetzungsgeschichten von einer Familie Eichhörnchen, die ich mir selber ausgedacht hatte. Meine zwei Jahre jüngere Schwester fieberte immer auf neue Episoden.

Manchmal war ich in der Zeit, in der unsere Eltern nicht da waren, von Atemschwierigkeiten geplagt. Dann ging ich ins Badezimmer, tränkte einen Waschlappenmit heißem Wasser und legte ihn auf meine Brust. Die Schwierigkeiten hängen vielleicht auch mit Allergien zusammen, die mich in meiner Kindheit geplagt haben und die seit meinem Auszug einfach verschwunden sind.

Nach der Dienstzeit meines Vaters mussten wir die Wohnung aufgeben und zogen nach Rothenburgsort in eine 2 2/2 Zimmerwohnung, in der meine Schwester und ich jeweils ein halbes Zimmer für uns hatten.

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