Gegenwärtiges und Vergangenes

Akrophobie

Gerüst - 1.

Blick auf Hendaye-Plage und Hondarribia

Ich leide unter Akrophobie oder im Volksmund auch Höhenangst genannt. Und das schon sehr, sehr lange.

Zuerst bewusst wahrgenommen, habe ich das im Alter von etwa 19 Jahren, als wir mit der Schulklasse die Kirche Sankt Petri in Hamburg besucht haben. Auf den Kirchturm führte dort eine Holztreppe, die außen an der Wand lang geführt ist, mit freier Sicht auf den Boden des Turms. Schon nach einigen Stufen musste ich den Aufstieg aufgeben, hab mich von der Klasse abgesondert und bin zurück geblieben.

Ein weiteres Mal sehr deutlich wahrgenommen habe ich das, als ich in den neunziger Jahren die Aussichtsplattform des World Trade Centers besucht habe. Oben angekommen bekam ich wieder die Phobie, weil außen die Fenster bis auf dem Boden gingen und auf der Innenseite ein kleiner 50 cm tiefer Graben existierte. Ich hab mich vorsichtig einmal rund um die Plattform getastet und bin dann schnell wieder mit dem Fahrstuhl hinunter.

Und auch Hanna ist das bewusst geworden, als wir mit einem Mietwagen die Küste von San Sebastian nach Hendaye fuhren, eine schmale Straße, die an einem Berghang entlang führte, ohne eine Leitplanke zum Abhang. Der Wagen wurde immer langsamer, weil ich sehr vorsichtig gefahren bin, und sich Hanna gewundert hat, oder besser befürchtet, dass ich ernsthafte gesundheitliche Probleme bekommen hätte.

Ich bekomme die Phobie nicht nur in entsprechenden Situationen, sondern auch wenn sich andere Leute in Filmen oder im Fernsehen in der Nähe von Abgründen befinden, Ich bekomme dann Puddingbeine und Füße..

1 Kommentar

  1. Hanna

    Oh ja, mein Liebster bekam sogar Angst als ich in Paris im Sommer am offenen Fenster in einem Hochhaus stand. Inzwischen frage ich einfach nicht mehr nach Turmbesteigungen.

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