Nach dem Studium bin ich direkt in einen Job bei einer kleineren Softwarefirma namens Stollmann GmbH gelandet. Wie schon bereits erzählt habe, ging es da zunächst hauptsächlich um die Programmierung von Bankenterminals. Nach einem einer kleinen Programmierung für einen Kontoauszugsdrucker, einen der frühesten,dies damals gab, hatte ich einige auswärtige Einsätze.

Zunächst gab es wochenlang ‘Pendeln von montags bis freitags nach Hannover, um ein Programm für die DVG, das Datenverarbeitungzentrum der Sparkassen zu entwickeln. Dann für einige Monate nach Wien, wo es um ein Datenerfassungprogramm für die österreichische Nationalbank ging. Ganz frustriert war ich dann, als ich weiter reisen sollte, diesmal nach Stuttgart zu RWSO, wieder nach Sparkassenorganisation.

Ich wurde dann auf interne Entwicklungsprojekte angesetzt, nämlich die Entwicklung von Firmen für die Programmierung von Terminals. Nebenbei übernahm ich dann die Vertretung für ein Projekt, das vom Bundesforschungsministerin gefördert wurde, nämlich SUPRENUM. In diesem Zusammenhang kam ich auch das erste Mal beruflich nach Berlin und Namen an einer Projektbesprechung am Hardenberg Platz bei der GMD FIRST teil, die von Professor Giloi geleitet wurde.

In der Zeit um 1980 plante auch die EU Forschungsprojekte aufzusetzen für die IT. Dazu wurde ein Pilotaufruf für ein Programm namens ESPRIT (European strategic program for research in information technology) gestartet. Die Stollmann GmbH war beteiligt an einem Projekt mit drei belgischen Institutionen und einer französischen. Das Projekt BWN, Esprit 73, handelte von der Entwicklung eines Glasfaserbackbones, zum Beispiel auf Universität Campus es sollte einen Durchsatz in die angeschlossenen LANs von 2 Mb/s haben, was damals als ordentliche Leistung kalt. Damals erschien auch ein kleiner Artikel in der Computerwoche. Ich bin namentlich genannt. In dieses Projekt eingestiegen war ich für einen Kollegen, der andere Aufgaben machen sollte. Und wahrscheinlich war ich aufgrund meiner englischen Sprachkenntnisse sehr gut dazu geeignet. Leiter des Projekt, war Professor Danthine von der Universität Liège, durch den ich einige Michelin besternte Restaurants bei Projektessen kennen gelernt habe. Als Nächstes waren wir dann Subunternehmer, sozusagen der Firma Nixdorf im Esprit Projekt 415.

Die Firma Stollmann hatte sozusagen Blut geleckt und machte mich zum Beauftragten für europäische Projekte. In der Folge habe ich zwei Projektanträge koordiniert und beide waren erfolgreich. Zum Einen das Projekt REX, dass ich zum Teil mit einer Gruppe von Leuten auf den auf den Hügeln am Meer in der Nähe von Dublin diskutiert habe. Das Projekt wurde zunächst für drei Jahre bewilligt, aber es gab die Option, weitere zwei Jahre gefördert zu bekommen. Ich erinnere mich an ein Treffen des Projektes auf Korfu, bei dem das Budget und die Verteilung für die Verlängerung diskutiert wurden. Keine der Parteien gab nach und ich wurde wohl etwas drohender als Projektleiter, so dass mich ein Forscher des Imperial College fragte, ob ich denn an einem Offizierslehrgang teilgenommen hätte, weil ich so forsch und hart auftrat. Dieses Projekt brachte mich das zweite Mal nach Berlin, da die TU Berlin daran beteiligt war.

Ein weiteres Projekt in dieser Zeit war DIDAMES, in dem wir als Partner vertreten waren und was mich mehrfach nach Athen brachte und hier auch wieder mal nach Berlin.

Das nächste Projekt, dass ich koordinierte, war FASST. Hier erinnere ich mich an zwei Sachen: zum einen an eine wunderschöne Projektsitzung in einem Hotel, direkt neben der Alhambra in Granada. Zum zweiten daran das während dieses Projektes, als ich schon nicht mehr bei Stollmann war, diese Firma pleite ging. Das führte zu einigen Schwierigkeiten im Projekt und auch dazu, dass in einigen der Projektbeschreibung nicht die Stollmann GmbH, sondern eine CPV Stollmann Vertriebs GmbH als Teilnehmer oder Koordinator in den Projektlisten steht. Diese war kein direkter Rechtsnachfolger, hat aber einige Ergebnisse der Stollmann GmbH übernommen.

Grund für die Pleite war sicherlich zum Einen, dass zu viele zu 50 % geförderte Projekte abgeschrieben werden mussten. zum Anderen waren die aus den Projekten entwickelten Ergebnisse in der Vermarktung nicht erfolgreich. 

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