Gegenwärtiges und Vergangenes

Kategorie: Erinnerungen

Kuba 2017

Taxi bei Ankunft

Im Jahr 2017 haben wir eine Kuba Reise mit vielen von unseren kanadischen Freunden und Verwandten gemacht. Hin geflogen sind wir zum ersten Mal in einer etwas besseren Klasse mit Air Berlin die es schon länger nicht mehr gibt. Die Reise vor Ort hatte Hannas Nichte, Natascha genannt la Comandante, mit einigen kubanischen Kontaktpersonen organisiert.

Im Koffer hatten wir viele in Kuba gebrauchte Gegenstände als Geschenke mitgebracht. Unter anderem Socken und Kondome, Kondome, weil die in Kuba verkauften, chinesischen Marken den Kubanern zu klein (oder zu unsicher?) waren. Übernachtet haben wir hauptsächlich in privaten Pensionen, was zur Förderung des Tourismus damals erlaubt war, wie es heute ist, wissen wir nicht. Mittlerweile hat sich die Situation sehr stark geändert und anstatt amerikanischer Touristen besuchen jetzt hauptsächlich Russen die Insel.

Unten noch einige Impressionen, unter anderem der weltbekannte Chiara Guevara, eine Impression vom Strand, nicht weit von Havanna und eine so genannte weiße Frau vor bunten Häusern. Ob diese zur Menschenrechtsgruppe der Damen in Weiß gehörte, weiß ich nicht.

Vielleicht ein andermal mehr.

Früher auch bei uns oft zu sehen

 

Kubanerin am Strand

Weiße Frau vor bunten Häusern

Vereinigtes Königreich 1969

1969 waren Andreas und ich auf unserer zweiten Reise per Anhalter, diesmal durch das Vereinigte Königreich. Es ging über Holland zur Fähre von Hoek Nan Holland nach Harwich, dann nach London, später nach Chester und Schottland Edinburgh und wieder zurück.

Dabei hatten wir einige interessante Erlebnisse. Zum Beispiel hatten wir bei der Ankunft in Harish jemanden, der uns mitnahm und meinte, wir jungen Leute sollten doch nicht auf gut Glück nach London fahren. Er hat uns für eine Nacht bei sich zu Hause untergebracht und dann die Jugendherberge in Epping Forrest für uns organisiert.

In Edinburgh hatten wir einen netten Abend mit zwei Schottinnen, von denen die eine mich nach Jahrzehnten zufällig über Facebook noch einmal kontaktiert hatte. Auf unserer Rückreise mussten wir in London eine Nacht übernachten. Die haben wir im Schlafsäcken im Saint James Park verbracht, wo uns ein Polizist weckte und fragte, ob wir irgendwelche Schreie im Gebüsch gehört hätten.

Highlight war neben der Liveübertragung der Mondlandung auf dem Trafalgar Square das Livekonzert der Rolling Stones im Hyde Park, zwei Tage, nachdem Brian Jones gestorben war. Das Konzert ist relativ legendär, so legendär, dass darüber zum Beispiel ein Dokumentarfilm zu finden ist.

Einschulung

Lübeck-Blankensee bei der Einschulung

im Jahr 1957 lag der Einschulungstermin und generell der Anfang des Schuljahres noch im April. In der Flüchtlingskaserne in Lübeck-Blankensee gleich neben dem früheren Militärflugafen und jetzigem Flughafen Lübeck-Blankensee ,gab es in einem Gebäude eine zweiklassige Grundschule, eine Klasse mit der ersten und der zweiten und eine andere mit der dritten und vierten. Natürlich wurde ich in die erste Klasse eingeschult, wobei die Lehrer mich eigentlich für reif genug hielten, gleich in die zweite eingeschult zu werden, aber meine Eltern wollten das damals nicht.

Das Bild symbolisiert ein wenig auch eine Teil des Verhältnisses zu meiner Schwester. Sie hat sich immer sehr für meine Süßigkeiten interessiert, besonders wenn sie ihre schon aufgegessen hatte und ich meine zum Beispiel zu Weihnachten noch aufbewahrt hatte. Ein wenig habe ich sie dann immer geärgert, indem ich gezögert habe, ihr etwas abzugeben, weil ich ja doch extra gespart hatte.

Was die Einschulung in eine Klasse höher anging, so passierte das dann später, als ich auf Empfehlung der Lehrer von der neunten in die zehnte Klasse außerplanmäßig mitten im Schuljahrs wechseln durfte.

„Meine“ Grossrechner

1024px Telefunken tr4.

Telefunken TR4

Sofort als ein anderes Nebenfach zur Mathematik als Physik an der Universität Hamburg erlaubt war, wählte ich die Informatik als Nebenfach. Am Rechenzentrum der Hamburger Universität gab es damals einen Großrechner von AEG Telefunken, die TR4, später durch die TR440 ersetzt. Dieser Rechner wurde auch Teakholzrechner genannt und war hauptsächlich an deutschen Universitäten und Forschungseinrichtungen im Einsatz. Das Programmieren erfolgte über Lochkarten, die man am Operatorfenster abgeben musste und den Berechnung dann irgendwann über Nacht erfolgte. Meine Programme zur Optimierung von mathematischen Aufgaben belegten den Rechner dann für etwa eine halbe Stunde in der Nacht und ich bekam das Ergebnis und die Ausdrucke am nächsten Tag. Die Programmierung erfolgte in Algol 60 oder FORTRAN IV.

In meinem Studienjahr in England arbeitete ich dann an einem Rechner von ICL, ICL 1900. Der wesentliche Fortschritt war, dass ich hier keine Lochkarten benutzen musste, sondern meine Eingaben an einem so genannten Teletypeterminal machen konnte, so etwas wie ein Fernschreiber, der an den Computer angeschlossen war. Die ICL 1900 galt damals als einziger etwas ernsthafterer Konkurrenz zur IBM 360.

Und dann hatte ich natürlich auch die Erfahrung mit der IBM 360 vom Börsenrechenzentrum in Hamburg wie in einem anderen Post bereits ausgeführt.

Akrophobie

Gerüst - 1.

Blick auf Hendaye-Plage und Hondarribia

Ich leide unter Akrophobie oder im Volksmund auch Höhenangst genannt. Und das schon sehr, sehr lange.

Zuerst bewusst wahrgenommen, habe ich das im Alter von etwa 19 Jahren, als wir mit der Schulklasse die Kirche Sankt Petri in Hamburg besucht haben. Auf den Kirchturm führte dort eine Holztreppe, die außen an der Wand lang geführt ist, mit freier Sicht auf den Boden des Turms. Schon nach einigen Stufen musste ich den Aufstieg aufgeben, hab mich von der Klasse abgesondert und bin zurück geblieben.

Ein weiteres Mal sehr deutlich wahrgenommen habe ich das, als ich in den neunziger Jahren die Aussichtsplattform des World Trade Centers besucht habe. Oben angekommen bekam ich wieder die Phobie, weil außen die Fenster bis auf dem Boden gingen und auf der Innenseite ein kleiner 50 cm tiefer Graben existierte. Ich hab mich vorsichtig einmal rund um die Plattform getastet und bin dann schnell wieder mit dem Fahrstuhl hinunter.

Und auch Hanna ist das bewusst geworden, als wir mit einem Mietwagen die Küste von San Sebastian nach Hendaye fuhren, eine schmale Straße, die an einem Berghang entlang führte, ohne eine Leitplanke zum Abhang. Der Wagen wurde immer langsamer, weil ich sehr vorsichtig gefahren bin, und sich Hanna gewundert hat, oder besser befürchtet, dass ich ernsthafte gesundheitliche Probleme bekommen hätte.

Ich bekomme die Phobie nicht nur in entsprechenden Situationen, sondern auch wenn sich andere Leute in Filmen oder im Fernsehen in der Nähe von Abgründen befinden, Ich bekomme dann Puddingbeine und Füße..

Familie Eichhörnchen

Eichhörnchen im Frankfurter Grüngürtel.

Foto: Mikes Makro Lizenz: Creative Commons

Meine ersten Lebensjahre, jedenfalls an die ich mich erinnern kann, wohnten wir, meine Eltern, meine Schwester und ich, in einer Flüchtlingsunterkunft. Das war ein Mannschaftsraum in einer ehemaligen Kaserne, der durch einen Vorhang in ein Schlaf- und einen Wohnbereich geteilt war. Auf dem Flur waren noch die Gewehrständer zu sehen, und in einem Raum in der Kaserne gab es eine kleine Schule, in der ich eingeschult wurde, in eine Gemeinschaftklasse, bestehend aus der ersten und der zweiten.

Als mein Vater 1957 Zeitsoldat im Heeresmusikkorps 6 der Bundeswehr (Das Heeresmusikkorps 6 wurde am 1. Juli 1956 als Musikkorps I B in Hamburg aufgestellt und zum 16. März 1959 in Heeresmusikkorps 6 umbenannt. Zum 31. Dezember 1992 wurde es aufgelöst) wurde, bekamen wir eine Dienstwohnung in Hamburg-Horn. Das war eine Dreizimmerwohnung, so dass Petra und ich uns ein Kinderzimmer teilen konnten. In diesem Zimmer hatte ich ein Wandklappbett, dass tagsüber hochgeklappt wurde und dann durch einen Vorhang verschlossen wurde.

Unsere Eltern waren wohl häufiger nicht zu Hause, denn ich erinnere mich an einige Abende, in denen wir allein waren. Dann verzogen wir uns häufig in das Wandklappbett und machten daraus durch Zuziehen des Vorhangs eine Höhle. Hier erzählte ich meiner Schwester häufig, wie ich mich erinnere, Fortsetzungsgeschichten von einer Familie Eichhörnchen, die ich mir selber ausgedacht hatte. Meine zwei Jahre jüngere Schwester fieberte immer auf neue Episoden.

Manchmal war ich in der Zeit, in der unsere Eltern nicht da waren, von Atemschwierigkeiten geplagt. Dann ging ich ins Badezimmer, tränkte einen Waschlappenmit heißem Wasser und legte ihn auf meine Brust. Die Schwierigkeiten hängen vielleicht auch mit Allergien zusammen, die mich in meiner Kindheit geplagt haben und die seit meinem Auszug einfach verschwunden sind.

Nach der Dienstzeit meines Vaters mussten wir die Wohnung aufgeben und zogen nach Rothenburgsort in eine 2 2/2 Zimmerwohnung, in der meine Schwester und ich jeweils ein halbes Zimmer für uns hatten.

Spraydate

Spraydate_webb 726x281.png.

Screenshot aus dem schwedischen digitalen Internetmuseum

Als ich nach Berlin kam, meldete ich mich bei einer relativ neuen Seite an, bei der man Kontakte und Freunde finden konnte, da ich in Berlin niemand kannte damals. Spray Date war eine schwedische Webseite, die kurz vorher (1999) ins Netz gegangen war und die damit eine der ersten Kontaktbörsen im Netz darstellte. Und auf dieser Seite traf ich dann auf Hanna.

Nachdem wir einige Zeit gechattet hatten, verabredeten wir uns dann zu einem Date im Spinnrad in der Wiesbadener Straße in Berlin. Das war rund um meinen Geburtstag im Jahr im August 2000. Ich weiß noch genau, dass ich eine schwarze Jeans und ein schwarz-rotes T-Shirt anhatte, es war warm und Hanna wartete im Garten der Kneipe auf mich. Um sicher zu gehen, hatte sie ihre Freundin Elisabeth, eine schwedische Professorin, als Chaperon (Anstandsdame) bei sich.

Wir hatten einen schönen Abend, einen sehr langen Abend, und so fing es an.

Bornstraße 16

Bild von Google Maps

Nach meiner Prüfung zum Diplom wollte ich die Zeit bis zu einer Promotion mit einem kleinen Job überbrücken. Auf einem Zettel in der Universität sah ich, dass eine mir unbekannte Firma Studentin für die Schulung zu einem speziellen Computer und seiner Programmierung suchte. Ich dachte, dass das etwas für mich wäre, und vereinbarte einen Termin zur Vorstellung.

Die Firma saß im Erdgeschoss, und wie sich später herausstellte, auch im ersten Stock eines Wohngebäudes in Hamburg in der Bornstraße 16. Die Vorstellung war ziemlich locker und die Firma wollte auch, dass man den Kurs erst einmal auf eigene Kosten, d.h. ohne Bezahlung macht. Im Gegenteil, es wurde sogar flapsig gefragt, wie viel Geld man denn mitbrächte um in der Firma zu arbeiten. Nach ein wenig verhandeln, bot man mir dann doch ein Gehalt an in Höhe von 2700 DM, was mir sehr viel erschienen, nach einem Studium mit etwa 500 DM Stipendium.

Die Firma war so etwas wie ein Programmierkollektiv, alle Mitarbeiter waren Gesellschafter der Firma und es wurde erwartet, dass man nach circa anderthalb bis zwei Jahren entweder aus der Firma ausscheidet oder selber Gesellschafter wird. Über dieses Modell werde ich vielleicht irgendwann einmal noch etwas schreiben.

Die Schulung bezog sich auf ein ziemlich exotisches Gerät, ein Datenerfassungs- und Kassenterminal für Sparkassen und Banken von der Firma Kienzle, genannt Kienzle 3700. Dieses Gerät wurde mit Maschinencode programmiert oder wie man damals sagte im Assembler. Offensichtlich war dieser Computer so abseitig, dass ich selbst mit intensiver Suche keine Abbildung im Internet gefunden habe. Es gibt ein paar Berichte, aber alle ohne Foto.

Als erstes hab ich ein Messeprojekt gemacht für die Hannover Messe, den Anschluss eines Kontoauszugsdruckers an dieses Gerät, damals etwas ganz Neuartiges. Später führte mich die Arbeit zeitweise nach Hannover, nach Wien und nach Stuttgart. Aber darüber zu gegebener Zeit mehr.

Alkoholerfahrungen

Ich war ungefähr neun Jahre alt, als bei einem Familienfest alle um den Couchtisch herum saßen und, wie üblich damals, Alkohol tranken.

Alle ein wenig angeschickert, riefen Sie mich dazu und fordert mich auf, einen Likör zu trinken. Ich musste ein wenig angewidert ausgesehen haben, denn alle um den Tisch herum lachten. Aber vielleicht war es damals üblich, schon kleine Kinder an die gesellschaftlichen Konventionen zu gewöhnen.