Friedrichshain, Berlin und die Welt

Gegenwärtiges und Vergangenes

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„Meine“ Grossrechner

1024px Telefunken tr4.

Telefunken TR4

Sofort als ein anderes Nebenfach zur Mathematik als Physik an der Universität Hamburg erlaubt war, wählte ich die Informatik als Nebenfach. Am Rechenzentrum der Hamburger Universität gab es damals einen Großrechner von AEG Telefunken, die TR4, später durch die TR440 ersetzt. Dieser Rechner wurde auch Teakholzrechner genannt und war hauptsächlich an deutschen Universitäten und Forschungseinrichtungen im Einsatz. Das Programmieren erfolgte über Lochkarten, die man am Operatorfenster abgeben musste und den Berechnung dann irgendwann über Nacht erfolgte. Meine Programme zur Optimierung von mathematischen Aufgaben belegten den Rechner dann für etwa eine halbe Stunde in der Nacht und ich bekam das Ergebnis und die Ausdrucke am nächsten Tag. Die Programmierung erfolgte in Algol 60 oder FORTRAN IV.

In meinem Studienjahr in England arbeitete ich dann an einem Rechner von ICL, ICL 1900. Der wesentliche Fortschritt war, dass ich hier keine Lochkarten benutzen musste, sondern meine Eingaben an einem so genannten Teletypeterminal machen konnte, so etwas wie ein Fernschreiber, der an den Computer angeschlossen war. Die ICL 1900 galt damals als einziger etwas ernsthafterer Konkurrenz zur IBM 360.

Und dann hatte ich natürlich auch die Erfahrung mit der IBM 360 vom Börsenrechenzentrum in Hamburg wie in einem anderen Post bereits ausgeführt.

Akrophobie

Gerüst - 1.

Blick auf Hendaye-Plage und Hondarribia

Ich leide unter Akrophobie oder im Volksmund auch Höhenangst genannt. Und das schon sehr, sehr lange.

Zuerst bewusst wahrgenommen, habe ich das im Alter von etwa 19 Jahren, als wir mit der Schulklasse die Kirche Sankt Petri in Hamburg besucht haben. Auf den Kirchturm führte dort eine Holztreppe, die außen an der Wand lang geführt ist, mit freier Sicht auf den Boden des Turms. Schon nach einigen Stufen musste ich den Aufstieg aufgeben, hab mich von der Klasse abgesondert und bin zurück geblieben.

Ein weiteres Mal sehr deutlich wahrgenommen habe ich das, als ich in den neunziger Jahren die Aussichtsplattform des World Trade Centers besucht habe. Oben angekommen bekam ich wieder die Phobie, weil außen die Fenster bis auf dem Boden gingen und auf der Innenseite ein kleiner 50 cm tiefer Graben existierte. Ich hab mich vorsichtig einmal rund um die Plattform getastet und bin dann schnell wieder mit dem Fahrstuhl hinunter.

Und auch Hanna ist das bewusst geworden, als wir mit einem Mietwagen die Küste von San Sebastian nach Hendaye fuhren, eine schmale Straße, die an einem Berghang entlang führte, ohne eine Leitplanke zum Abhang. Der Wagen wurde immer langsamer, weil ich sehr vorsichtig gefahren bin, und sich Hanna gewundert hat, oder besser befürchtet, dass ich ernsthafte gesundheitliche Probleme bekommen hätte.

Ich bekomme die Phobie nicht nur in entsprechenden Situationen, sondern auch wenn sich andere Leute in Filmen oder im Fernsehen in der Nähe von Abgründen befinden, Ich bekomme dann Puddingbeine und Füße..

Familie Eichhörnchen

Eichhörnchen im Frankfurter Grüngürtel.

Foto: Mikes Makro Lizenz: Creative Commons

Meine ersten Lebensjahre, jedenfalls an die ich mich erinnern kann, wohnten wir, meine Eltern, meine Schwester und ich, in einer Flüchtlingsunterkunft. Das war ein Mannschaftsraum in einer ehemaligen Kaserne, der durch einen Vorhang in ein Schlaf- und einen Wohnbereich geteilt war. Auf dem Flur waren noch die Gewehrständer zu sehen, und in einem Raum in der Kaserne gab es eine kleine Schule, in der ich eingeschult wurde, in eine Gemeinschaftklasse, bestehend aus der ersten und der zweiten.

Als mein Vater 1957 Zeitsoldat im Heeresmusikkorps 6 der Bundeswehr (Das Heeresmusikkorps 6 wurde am 1. Juli 1956 als Musikkorps I B in Hamburg aufgestellt und zum 16. März 1959 in Heeresmusikkorps 6 umbenannt. Zum 31. Dezember 1992 wurde es aufgelöst) wurde, bekamen wir eine Dienstwohnung in Hamburg-Horn. Das war eine Dreizimmerwohnung, so dass Petra und ich uns ein Kinderzimmer teilen konnten. In diesem Zimmer hatte ich ein Wandklappbett, dass tagsüber hochgeklappt wurde und dann durch einen Vorhang verschlossen wurde.

Unsere Eltern waren wohl häufiger nicht zu Hause, denn ich erinnere mich an einige Abende, in denen wir allein waren. Dann verzogen wir uns häufig in das Wandklappbett und machten daraus durch Zuziehen des Vorhangs eine Höhle. Hier erzählte ich meiner Schwester häufig, wie ich mich erinnere, Fortsetzungsgeschichten von einer Familie Eichhörnchen, die ich mir selber ausgedacht hatte. Meine zwei Jahre jüngere Schwester fieberte immer auf neue Episoden.

Manchmal war ich in der Zeit, in der unsere Eltern nicht da waren, von Atemschwierigkeiten geplagt. Dann ging ich ins Badezimmer, tränkte einen Waschlappenmit heißem Wasser und legte ihn auf meine Brust. Die Schwierigkeiten hängen vielleicht auch mit Allergien zusammen, die mich in meiner Kindheit geplagt haben und die seit meinem Auszug einfach verschwunden sind.

Nach der Dienstzeit meines Vaters mussten wir die Wohnung aufgeben und zogen nach Rothenburgsort in eine 2 2/2 Zimmerwohnung, in der meine Schwester und ich jeweils ein halbes Zimmer für uns hatten.

Spraydate

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Screenshot aus dem schwedischen digitalen Internetmuseum

Als ich nach Berlin kam, meldete ich mich bei einer relativ neuen Seite an, bei der man Kontakte und Freunde finden konnte, da ich in Berlin niemand kannte damals. Spray Date war eine schwedische Webseite, die kurz vorher (1999) ins Netz gegangen war und die damit eine der ersten Kontaktbörsen im Netz darstellte. Und auf dieser Seite traf ich dann auf Hanna.

Nachdem wir einige Zeit gechattet hatten, verabredeten wir uns dann zu einem Date im Spinnrad in der Wiesbadener Straße in Berlin. Das war rund um meinen Geburtstag im Jahr im August 2000. Ich weiß noch genau, dass ich eine schwarze Jeans und ein schwarz-rotes T-Shirt anhatte, es war warm und Hanna wartete im Garten der Kneipe auf mich. Um sicher zu gehen, hatte sie ihre Freundin Elisabeth, eine schwedische Professorin, als Chaperon (Anstandsdame) bei sich.

Wir hatten einen schönen Abend, einen sehr langen Abend, und so fing es an.

Bornstraße 16

Bild von Google Maps

Nach meiner Prüfung zum Diplom wollte ich die Zeit bis zu einer Promotion mit einem kleinen Job überbrücken. Auf einem Zettel in der Universität sah ich, dass eine mir unbekannte Firma Studentin für die Schulung zu einem speziellen Computer und seiner Programmierung suchte. Ich dachte, dass das etwas für mich wäre, und vereinbarte einen Termin zur Vorstellung.

Die Firma saß im Erdgeschoss, und wie sich später herausstellte, auch im ersten Stock eines Wohngebäudes in Hamburg in der Bornstraße 16. Die Vorstellung war ziemlich locker und die Firma wollte auch, dass man den Kurs erst einmal auf eigene Kosten, d.h. ohne Bezahlung macht. Im Gegenteil, es wurde sogar flapsig gefragt, wie viel Geld man denn mitbrächte um in der Firma zu arbeiten. Nach ein wenig verhandeln, bot man mir dann doch ein Gehalt an in Höhe von 2700 DM, was mir sehr viel erschienen, nach einem Studium mit etwa 500 DM Stipendium.

Die Firma war so etwas wie ein Programmierkollektiv, alle Mitarbeiter waren Gesellschafter der Firma und es wurde erwartet, dass man nach circa anderthalb bis zwei Jahren entweder aus der Firma ausscheidet oder selber Gesellschafter wird. Über dieses Modell werde ich vielleicht irgendwann einmal noch etwas schreiben.

Die Schulung bezog sich auf ein ziemlich exotisches Gerät, ein Datenerfassungs- und Kassenterminal für Sparkassen und Banken von der Firma Kienzle, genannt Kienzle 3700. Dieses Gerät wurde mit Maschinencode programmiert oder wie man damals sagte im Assembler. Offensichtlich war dieser Computer so abseitig, dass ich selbst mit intensiver Suche keine Abbildung im Internet gefunden habe. Es gibt ein paar Berichte, aber alle ohne Foto.

Als erstes hab ich ein Messeprojekt gemacht für die Hannover Messe, den Anschluss eines Kontoauszugsdruckers an dieses Gerät, damals etwas ganz Neuartiges. Später führte mich die Arbeit zeitweise nach Hannover, nach Wien und nach Stuttgart. Aber darüber zu gegebener Zeit mehr.

Gerüst am Haus

Vor ein paar Wochen haben sie angefangen, ein Gerüst an unserem Hinterhof aufzubauen. Gleich war die Freude groß, weil wir dachten, es ginge um die Reparatur beziehungsweise den Neuaufbau des Fahrstuhls.

Ein wenig skeptisch war ich, weil das Gerüst eher seitlich des Fahrstuhl stand und einen Aufzug beinhaltete. Hanna war sich aber sicher, dass es um den Fahrstuhl ging. Leider hatte ich Recht.

Vor kurzem kamen dann Handwerker und fingen an, die Dachpappe zu erneuern. Allerdings kam in dem Zusammenhang auch ein anderer Handwerker und arbeitete einen Tag an dem Fahrstuhl. Nach diesem Tag war aber nichts mehr passiert, als das ein Schild an den Fahrstuhltüren hing, in dem auf die Reparatur des Fahrstuhl hingewiesen wurde.

Gestern hat nun ein neuer Mieter, der uns einen Paket brachte, da Amazon und andere Lieferdienste es nicht mehr schaffen, uns im Dachgeschoss direkt zu beliefern. Dieser Mieter hat erzählt, dass der Hausbesitzer ihm versichert habe, dass der Fahrstuhl bis Dezember komplett repariert sein soll.

Na, das würde aber auch endlich Zeit. Der Fahrstuhl ist schließlich seit etwas mehr als einem Jahr bis auf ein paar Tage immer kaputt.

Alkoholerfahrungen

Ich war ungefähr neun Jahre alt, als bei einem Familienfest alle um den Couchtisch herum saßen und, wie üblich damals, Alkohol tranken.

Alle ein wenig angeschickert, riefen Sie mich dazu und fordert mich auf, einen Likör zu trinken. Ich musste ein wenig angewidert ausgesehen haben, denn alle um den Tisch herum lachten. Aber vielleicht war es damals üblich, schon kleine Kinder an die gesellschaftlichen Konventionen zu gewöhnen.

Ich starte neu!

Habt ihr euch gewundert, dass hier lange nichts passiert ist? Oder hattet ihr euch gewundert, was aus der Webseite geworden ist?

Leider hatten sich Spammer der Seite bemächtigt und ich musste sie löschen.

Jetzt versuche ich einen Neustart mit Geschichten und Anekdoten aus der Gegenwart und der Vergangenheit.

Ich hoffe es bringt Spaß!

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