Friedrichshain, Berlin und die Welt

Gegenwärtiges und Vergangenes

Erste Adventswoche

Unser Weihnachtsbaum 2025

In der Nacht von Sonntag auf Montag hatte es in Berlin geschneit. Eigentlich wollte ich am Montag das von DPD entfernt gelieferte Teil abholen, traute mich dann aber nicht wegen meiner Gangschwierigkeiten auf glatte Eis. Irgendwann fiel mir dann aber ein, dass ich eine Rundtour mit dem Taxi veranstalten könnte. Und so war es: Taxi bestellt, in die Nähe des Abholladens Taxi warten lassen, abgeholt, Taxi zur Sparkasse, Geld geholt und zurück.

Am Nachmittag hatte ich gar keine Lust, das Teil auszuprobieren, sondern darauf, mit Hanna zu spielen. Und das war das erste Mal seit langem, dass meine Session of GeForceNOW wegen Überschreitung der Zeit (6 Stunden) beendet wurde.

Bei meinem Hausarzt muss ich seit einiger Zeit vierteljährlich Blut abnehmen lassen für einen Check Up. Am Dienstag war es wieder soweit. Im Blut geben bin ich schon sehr routiniert. Eigentlich alle drei Monate auch beim Gastroenterologen und seit neuestem auch alle 3-6 Monaten beim Nephrologen. Langsam wünsche ich mir eine vernünftige Digitalisierung, bei der aller Ärzte die Blutprobe einsehen können.

Nach der Blutabgabe am Dienstag ging ich beim Laden von Gut Kerkow vorbei, um Rouladen, Schinken und sonstiges zu kaufen. Die Rouladen wurden frisch abgeschnitten und hatten eine super Qualität. Eigentlich wollte ich noch Cornedbeef im Glas kaufen, aber das hat der Laden nicht, weil es dort nicht gefragt wird. Trotzdem ging ich noch mit Schinken für die Roulade und mit einer Zwiebelwurst nach Hause.

In dieser Woche waren einige Lieferungen fällig. DHL ist offensichtlich schon im Weihnachtsstress. Für zwei Tage wurde angekündigt, dass die Waren verladen wurden und am Ende des Tages kam eine Nachricht, dass sie es nicht geschafft haben und eine erneute Lieferung am nächsten Tag stattfinden würde. Irgendwann kam die Lieferung. Und jetzt haben wir auf dem Balkon neben den Meisenknödeln auch ein Futterhäuschen, dass ich ganzjährig benutzt werden kann und das passende Futter ist auch da.

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Ganzjähriges Futterhäuschen für Vögel

Die Benutzung des Geräts, dass ich am Montag abgeholt hatte, war nicht sehr erfolgreich, da es in wesentlichen Punkten nicht der Beschreibung, wie ich sie interpretiert hatte, entsprach. Es kommt selten vor, aber das Gerät werde ich zurückschicken.

Am Dienstag hatten wir noch einmal nachgefragt, wann denn unser Weihnachtsbaum geliefert wurde und die Antwort war:  am Donnerstag. Und tatsächlich er kam. Wir machen das seit ein paar Jahren, dass wir ein Mietweihnachtsbaum haben, der nach Totensonntag geliefert wird und dann nach Dreikönigstag im Januar abgeholt wird. Wir hatten Manuela extra gebeten am Freitag Stadt am Donnerstag zu kommen, um den Baum zu schmücken.

Sieht wieder sehr schön aus, auch wenn er in jedem Jahr zwar nicht teurer, aber kleiner wird.

10 belanglose Fakten über mich

Deshalb nehme ich mal die Idee der „belanglosen Fakten über mich“ auf, die gerade durch die Blogosphäre schwirrt, z.B. bei Thomas Gigold, im Kieselblog und auf Fliegende Bretter. Ich biege sie aber ein wenig um wie das Digital Diary tut, mische Stöckchen-Themen mit ihren und meinen – los gehts.

1. Welche Schuhe?

Zu Hause trage ich Loafers, wie sie Segler auf Booten tragen. Draußen sind es  rote Sneaker von Geox.

2. Tee, Kaffee oder Wasser?

Morgens als erstes schwarzen Kaffee mit etwas Süßstoff. Ab mittags Wasser gemischt mit Fruchtsaft, abends Wasser gemischt mit Wein und Nachts Tee aus Minze, Ingwer, Zitrone und Honig.

3. Nach dem Aufwachen

Gehe ich aufs Klo. Dann suche ich Unterwäsche, stell dir den Sauerstoffkonzentrator ab, ziehe mich an und stelle den Fernseher an auf das jeweils laufende Morgenmagazin.

4. Frühstück

Ab 8:00 Uhr. Brot mit Aufschnitt. Ich mache Intervallfasten und esse ein gutes Frühstück Mittagessen und ansonsten nur Knabberzeug.

5. Beschreibe das letzte Foto, das du gemacht hast

Muss ich nicht beschreiben. Hier ist es.

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6. Die schlechteste Fernsehsendung?

Wir sehen nicht so viel Fernsehen live. Die schlechteste Sendung ist eindeutig das Morgenmagazin der ARD mit seinen merkwürdigen Straßen umfahren, Wald her geholten Serviceteam mit Experten, Memes aus dem Internet, die ein paar Tage vorher schon viral waren. Und dazu die karnevalhaft fröhlichen Moderatoren. Und dazu die Kurznachrichten der Tagesschau, die niemanden auf die Füße treten wollen und wenig Stellung beziehen.

7. Was war dein Berufswunsch als Kind?

Das hat alle zwei Jahre gewechselt. Somit 14,15 war das Architekt, danach Biochemiker. Meine Mutter wollte, dass ich Professor werde. Alles das bin ich nicht geworden. Ich habe Mathematik studiert, ohne zu wissen, was ich damit werden wollte.

8. Am PC was zuerst?

Wenn ich aufstehe, versorge ich zunächst meine Teams bei den Onlineligen, dann Spiegel, nebenan.de, mein Feedreader, Facebook und dann Mastodon. Mail, Signal, WhatsApp, was immer sich meldet.

9. Wie viel Hüte besitzt du?

Ich glaube drei. Ich bin kein Huttyp und habe drei Caps, die ich selten trage.

10. Benutzt du Zahnseide?

Nein. Mein Zahnarzt empfehlt diese kleinen Zwischenraumbürstchen. Ich aber, wenn ich etwas benutze, nehme ich das folgende Teilchen.

 

Pizzawoche

Gemeinschaftspizza von Hanna und Axel

Am Montag wäre meine Großmutter 125 Jahre alt geworden, das war für mich der Anlass, etwas über sie zu schreiben. Und das regte dann auch die Gedanken an, etwas weiter auf meine Familie zu schauen.

Am Dienstag, dann habe ich mich durchgedrungen ein neues Mobiltelefon zu bestellen. Vom telefonieren her wäre das eigentlich nicht nötig gewesen, da hätte mein altes durchaus gelangt. Aber das Telefon ist für mich mittlerweile auch wichtig zum Fotografieren. Und da bei mir nicht nur die Füße sondern auch die Hände schwächer werden wegen der PnP, dachte ich mir, ein Telefon mit eigenen guten Bildstabilisator wäre sinnvoll. Und nach einigen Wochen schauen. Auf Preisportalen fand ich eins, dass mir zusagte. Es war B-Ware, nach meiner Meinung lohnt sich der Kauf von Neuware bei den immer kürzeren Erneuerungszyklen nicht mehr. Früher habe ich immer noch Telefone über den Provider erworben. Die ging dann mit monatlicher Abzahlung und Vertragsbindung für 24 Monate ein her. Das mache ich schon seit Jahren nicht mehr. Ein anderer Grund ist es, dass demnächst Hannas Telefon aus dem Updatekreislauf herausfällt. Sie bekommt dann mein gegenwärtiges.

Die Pizza ging dann am Donnerstag in den Ofen. Ich bereitete den Teig vor, Hanna belegte ihn und ich überwachte dann den Backprozess. Hanna meinte gestern, dass unsere Pizza die beste sei, die sie jemals hatte.

Mittwochmorgen war der halbjährliche Zahnarzttermin angesagt. Erst die Zahnreinigung und dann die Kontrolle. Ich sollte im Januar noch einmal vorbei, um ein paar kleinere Probleme zu lösen. Dann kam unsere Manuela zu einer ungewöhnlichen Zeit. Normalerweise kommt sie donnerstags, um uns in der Wohnung zu helfen. Aber sie hatte wichtige persönliche Gründe, das Ganze vorzuziehen. Das brachte den Tagesablauf etwas durcheinander. Aber ich schaff es noch, den Pizzateig für die nächsten Tag vorzubereiten. Dazu benutzte ich Mail Typ 00, auch bekannt als Pizzamehl die meisten von euch, die etwas mit Backen vertraut sind, wundern wird, ist, dass ich auf 500 g Mehl, exakt 3 g Frischhefe benutzte. Der Teig wurde 10 Minuten von unserer Kitchenaid durchgeknetet und dann zum Gären für 24 Stunden in den Kühlschrank gestellt. Den Rest des Tages verbrachten wir dann mit Inden Bingen: erst sahen wir die die letzten Folgen der dritten Staffel von The Chelsea Detective und dann noch Wolfs auf Apple TV. The Chelsea Detective kann man in der ZDFmediathek sehen und gefällt uns wegen der trockenen englischen Dialoge und der wenig brutalen Handlung. Danach Wolfs mit Brad Pitt und George Clooney. Gutes seichtes Popcornkino aus Hollywood. Nicht besonders anspruchsvoll, aber unterhaltsam.Der Freitag war dann Liefertag. Wie üblich kam die Lieferung von der Bio Company. Aber wie geschrieben, war es leider die letzte. Hanna überlegte schon, ob wir dann doch bei Bodo ihn bestellen, ich bin noch am überlegen. Dazu kamen alkoholische Getränke für unseren traditionelles Weihnachts- und Ostergetränk sowie von Hanna gewünschte neue Topflappen. Angekündigt war auch die Lieferung meines Telefons. Leider hat das Versender als Logistiprtner DPD ausgewählt. Und die sind unzuverlässig, aller Lieferdienste. Und es kam, wie es kommen musste. Bis bis 20 Minuten vor angekündigten Lieferzeit schien alles okay, und dann kam die Nachricht, dass DPD mich nicht angetroffen hätte. Dies liegt jetzt also in einer Ablagetation 1 km entfernt und natürlich samstags geschlossen.

Ach ja, eine Lieferung hab ich vergessen. Ich habe in dieser Woche unseren DSL-Vertrag erneuert zu günstigeren Konditionen und da kam dann eine neue TV-Box mit ein her, die ich dann auch noch angeschlossen habe. Es ist auch gut, dass ich ein wenig Ahnung habe. Der Provider hat mit der Lieferung einen Installations-und Schulungsangebot gemacht zum Preis von 129 €.

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Ein kleiner Tipp noch. Auf ARTE, gibt es kleine Filmchen von etwa 3 Minuten Länge mit Stories über Leute aus der Pop- , und Rockgeschichte. Absolut empfehlenswert.

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Wer Schreibfehler findet, darf sie gerne behalten. Man darf auch kommentieren, das würde mich freuen.

Aus der Blogosphäre

In den Nuller Jahren dieses Jahrtausend kamen Blocks auf und waren recht beliebt. Auch ich fing damals an, unser Blog zu schreiben und machte das einige Zeit, bis es durch Spam zerstört wurde. Es war auch üblich, andere Blogs zu lesen und sich gegenseitig zu verlinken. Auf unserer alten Webseite hatten wir eine Liste von gelesenen Blocks, leider habe ich es noch nicht geschafft, diese auch wieder in die Seitenleiste einzubauen.

Ich lese immer noch die Blogs und möchte einige bemerkenswerte Ausschnitte aus der letzten Zeit hier aufführen.

Termine beim Arzt

Für die Terminvereinbarung bei Ärzten wird immer häufiger Doctolib eingesetzt, eine französische Software, die unter anderem auch wegen ihres zweifelhaften Umgangs mit dem Daten der Patienten ins Gerede gekommen ist. Die Kaltmamsel schreib darüber in diesem Beitrag und beschreibt den Umgang ihrer Praxis mit der Krankenkassenkarte.

Neue Abenteuer in Online-Medizin: Ich brauche ein Rezept von meiner Hausarztpraxis. Der vorherige Versuch einer reinen Online-Abwicklung scheiterte daran, dass ich in diesem Quartal nicht persönlich in der Praxis gewesen war und meine Krankenkassenkarte deshalb für dieses Quartal noch nicht eingelesen war. Das wird auch in Zukunft hoffentlich bei fast jeder Rezeptbestellung so sein, sonst wäre ich ja schlimm genug krank gewesen für einen Arztbesuch. Diesmal schickte ich eine Rezeptbitte per Online-Formular der Praxis ab (netterweise gibt es eine Möglichkeit außerhalb von Doctolib – das wir wirklich lieber meiden wollen).

Bei mir geht das alles bisschen gelassener, ich bekomme das Rezept auf die Karte und lege sie dann irgendwann einmal vor. Das macht sogar die Charité in Berlin.

Weihnachtsmärkte

Ich habe eigentlich nie viel von den Weihnachtsmärkten gehalten, zumindest nicht in den letzten Jahren. Was ist der Sinn darin, in der Kälte an einem Stehtisch zu stehen und, weil es so kalt ist, Glühwein zu trinken, den man nicht unbedingt verträgt? Jetzt sprießen die Weihnachtsmärkte wieder aus dem Boden und Max Buddenbohm berichtet dazu auf seinen Blog.

Währenddessen nimmt aber, November hin oder her, die Verholzhüttung der Innenstadt stark zu und der Dezember drängt wie immer mit Vehemenz in den Monat vor ihm ein und wird auch den nach ihm noch schwer belasten, wir kennen das. Eine übergriffige Angelegenheit ist dieser herandrohende Dezember und als Monat ohne Weihnachten kaum zu greifen. Wie überhaupt der „Winter ohne Weihnacht“, es ergibt sich fast von selbst, noch vor Ablauf der Jahreszeit eine eigene Playlist wert ist. Mit gar nicht so vielen Fundstücken, nehme ich an.

Die Holzhütten stehen mir im Weg, buchstäblich auf meinen Spazierstrecken stehen sie. Wie in jedem Jahr nehme ich es indigniert zur Kenntnis. In Kürze stehen da auch die zuverlässig angetrunkenen Stadttouristenmassen und dazu dann noch die vielen, vielen Terrorsperren aus Betonklötzen. Es sind wieder mehr als im letzten Jahr und sie stehen auch an neuen Stellen, es sind noch mehr in meinem Weg.

Und er legt dann nach:

In der Innenstadt füllt es sich nun erwartungsgemäß schnell. Es wird deutlich enger auf meinen frühabendlichen Wegen. Gerade Linien kann ich kaum noch gehen, ganz ohne eigenen Alkoholkonsum. Aber apropos Alkohol, die ersten Glühweingrüppchen schwankten gestern schon an der Strecke, klirrendes Anstoßen mit Teambuilding-Gelächter nach Büroschluss. Passend zum ersten Schnee sah und hörte ich dazu noch erste Straßenmusikanten mit den obligatorischen Weihnachtskrachern. Auch schüchtern singende Pfadfindermädchen darunter, kaum zu hören eigentlich. Aber Geld gab es doch für sie, wie ich sah. Schon das bloße Hinstellen wurde da von den Passanten honoriert.

Der Kanzler hätte deutlich mehr Leistung verlangt, dachte ich im Vorbeigehen, und warum soll er nicht auch einmal recht haben. Auch wenn es vermutlich eine Premiere wäre.

Ausstellung

Kid37 berichtet über eine ungewöhnliche Kunstausstellung in Hamburg. Ungewöhnlich, weil sie in einem Sexshop stattfindet. Er schreibt. dazu:

Also steht man da mit Ah! und Oh! im Sexshop, unterhält sich angeregt mit Künstlerin und Leuten vom Laden, beschaut die Siebdrucke an den Wänden von Weitem, von Nahem und von schräg, trifft tatsächlich auch noch – ach, du auch hier! – unerwartet Bekannte unter den Besuchern, was ja ein weiterer Anekdotenklassiker solcher Lokalitäten ist. (Die andere war, Wie ich einmal fast in einem Sexshop einschlief.) Ein munterer Abend also, und das Schöne ist: Die Ausstellung läuft noch länger, und die Drucke kann man vor Ort kaufen.

 

Geschenkezeit

 

Hanna und ich haben uns aus dem Geschenkestress ausgeklinkt und schenken uns schon lange nichts mehr. Und auch sonst gegenüber anderen Leuten gibt es kleine, rituelle Kleinigkeiten, die aber verzehrt werden können. Ansonsten schenken wir nichts.

 

Und wenn man schenkt, dann sollte man sich wirklich dazu Gedanken machen. Und diese macht sich auch Meike in ihrem Beitrag.

 

Heute plagen mich starke Konsumwünsche. Kann sein, dass es an dem Weihnachtsrauschen liegt, dass immer stärker fühlbar wird oder ist es wieder die Müdigkeit? Die Holzbuden stehen schon, ich habe auch schon die ersten Weihnachtslieder gehört. Auch der Mann droppt immer öfter Wünsche. Er ist ja wie ein kleines Kind und kann Weihnachten und die Geschenke kaum erwarten. Ich möchte ja am liebsten gar nichts oder zumindest nur Erlebnisse geschenkt bekommen. Bitte nicht noch mehr Kram in der Wohnung! Im Newsletter der Ordnungsexpertin Mandy Semkow las ich davon, diesen Wunsch allen mitzuteilen, mit denen Geschenktausch irgendwie ansteht. Das mache ich seit Jahren, aber ich werde mir dieses Jahr noch mehr zu Herzen nehmen zu begründen, warum ich das will. Zitat aus dem Newsletter: „Du hilfst mir, wenn du mir nichts schenkst … Erkläre ihnen, dass sie dir sehr dabei helfen würden, dein Ziel von einem schönen Zuhause zu erreichen, wenn sie sich in diesem Jahr daran halten könnten, Immaterielles zu schenken oder zu fragen, was du wirklich brauchst. Jede*r hilft gern, wenn er oder sie darum gebeten wird. Deshalb ist genau dieses Formulierung so wirkungsvoll und wird häufig auch angenommen und befolgt.“

Neues Stück von Bach

 

Vielleicht habt ihr auch davon gehört, dass ein neues Stück vom Johann Sebastian Bach aufgetaucht ist, beziehungsweise ihm zugeschrieben werden konnte. Wer es anhören möchte, kann es in diesem Beitrag.

 

Autokauf

 

Der Kauf von Autos scheint heute nicht so ganz einfach zu sein. Vielleicht lief es daran, dass in diesen Beitrag offensichtlich nach einem E-Auto gesucht wurde und das für die Autoverkäufer in diesem unserem Lande nicht so besonders attraktiv erscheint. Oder sie bekommen besondere Provision, wenn sie die Verbrenner losschlagen?

 

Wo auch immer ich die Geschichte beginne, die Quintessenz bleibt die gleiche: Die Autohäuser im Ruhrgebiet scheinen kein Interesse zu haben, Autos zu verkaufen. Lieblose Inserate, aus denen man mittels Str+F und KI die wesentlichen Ausstattungsmerkmale herausfiltern muss, unbeantwortete E-Mails, Hinterhertelefonieren, Rückrufversprechen ohne Rückruf, schließlich Antworten auf Fragen, die man nicht gestellt hat – dafür keine Antworten auf gestellte Fragen, keinerlei Interesse am Kundenbedürfnis und insgesamt eine aus allen Poren strömende Verkaufsunlust, vor der man den Hut ziehen möchte.

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Mein Großvater

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Fiat Topolino 1951

Wenn ich so richtig nachdenke, Dann weiß ich gar nicht so viel von meinem Großvater. Es gibt große Lücken in seinem Lebenslauf. 1894 in Hamburg, geboren ging er in den frühen 1900er Jahren. Mit seiner Mutter in die USA, soweit ich weiß nach New York, wo sie versuchte, sich als Klavierlehrerin zu etablieren. Aber irgendwann kamen beide wieder zurück. Was danach passierte, ist mir unklar. Er heiratete meine Großmutter und sie gelandeten in Leipzig, wo sowohl meine Mutter als auch mein früh verstorbener Onkel geboren wurden. Gerüchteweise waren sie dann in der Nazizeit in Breslau, wo er angeblich als Mitglied der Kriminalpolizei arbeitete. Was er dort macht und woran er beteiligt war, weiß ich nicht.

Irgendwann enden sie in Lübeck, wo sie eine kleine Einliegerwohnung in einem Häuschen mieteten. Mein Großvater arbeitete als Handelsvertreter, und ich erinnere mich daran, dass er in meiner frühsten Erinnerung für sein Beruf, einen Fiat wie oben im Bild benutzte. Dieser wurde später durch ein grünes Modell ohne Holz ersetzt. In diesem machte ich mit meinen Großeltern einen ausgedehnten Zelturlaub in Süddeutschland. Das muss in einem heißen Sommer gewesen sein. Wahrscheinlich 1959. Ich erinnere mich an Fetzen: wie ich quer in einem grünen Hauszelt hinter den beiden Großeltern schlief; wie irgendwo im Odenwald ein Junge Forellen mit Pfeil und Bogen geschossen hat; wie ich irgendwo für meine Mutter eine elfenbeingeschnitzte Brosche gekauft habe. Für mich faszinierend in seiner Wohnung war der Schreibtisch mit Locher Büroklammern Papier, Radiergummi, Stiften. In unserem Musikerhaushalt gab es sowas nicht.

Mein Großvater muss mich gern gehabt haben. Zur Taufe bekam ich ein silbernes Besteck mit Monographie und als junge um zehn oder Elf herum, eine elektrische Modelleisenbahn. Mein Großeltern hatten einen Terrier, der sicher zu einem Großteil auch dafür verantwortlich ist, dass ich manchmal mit Hunden nicht so richtig etwas anfangen kann. Er war der Ersatz für eine Floria, die von einem Auto überfahren war und der Fell als Läufer im Arbeitszimmer meines Großvaters lag. Gloria war ein fettleibiger fauler Hund, der die Treppen hoch getragen werden musste.

Ich denke, meinen Vater mochte er nicht so richtig. Ich bin auch nicht sicher, ob die Legende meiner Mutter stimmt,dass sie mich gezeugt haben, um heiraten zu können. Vielleicht war es doch eine Zwangsheirat, die so manches im Verhältnis meiner Eltern und vielleicht auch besonders im Leben meiner Mutter erklären könnte.

Mein Großvater starb 1976 infolge eines Schlaganfalls, nachdem meine Großmutter ihn noch einige Monate hatte pflegen müssen.

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Mein Vater

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Mein Vater, meine Schwester und ich

Mein Vater wurde am 19. Dezember 1927 in Pait, Ostpreußen, geboren. Soweit ich weiß, war dort ein Jagdgut von Hermann Göring, auf dem mein Großvater als Waldarbeiter beschäftigt war. Mein Vater entsprach außer der Körpergröße dem arischen Ideal eines blonden, blauäugigen Deutschen. Im zarten Alter von knapp 17 Jahren wurde er Mitglied der WaffenSS, nach Tschechien geschickt, er erlitt eine Schusswunde im Bein und geriet in amerikanische gefangenschaft.

Irgendwie kam er dann nach Lübeck, wo er an der Musikhochschule, Klarinette, Saxophon und Komposition studierte. Beim Geldverdienen, unter Musikern Mucke genannt, spielte er dann mit meinem Onkel, dem Bruder meiner Mutter, in Lübeck Tanzmusik, soweit ich weiß im Riverboat. Dort lernte er dann meine Mutter kennen.

Soweit ich weiß, mochten meine Großeltern ihn nicht. Aber trotzdem heiratete ihm meine Mutter am 1. März 1951. Und ich kam am 17. August 1951 auf die Welt. Nett wie sie waren, erklärte mir meine Mutter, dass sie mich gezeugt haben, um heiraten zu dürfen. Am 9. Dezember 1953 kam dann meine Schwester auf die Welt.

Mit zwei Kindern in einem Flüchtlingsheim in Lübeck und mit ein paar Mucken nebenbei langte dann das Gehalt als Musiker am Lübecker Stadttheater nicht mehr. Deshalb schloss mein Vater 1956 oder 1957 einen Zeitvertrag über acht Jahre mit der neu gegründeten Bundeswehr ab. Dieser Vertrag brachte uns auch eine Wohnung der Bundeswehr in Hamburg ein, so dass wir dann 1957 nach Hamburg-Horn umzogen.

Wie sahen unser Vater eigentlich nicht so oft, aber ich hatte einige persönliche Ereignisse, in denen mir sein Beruf besondere Erlebnisse bescherte. Damals wurde bei Spielen des Hamburger Sportvereins HSV im Stadion in der Pause und vor dem Spiel Musik gemacht, und dabei kam auch das Musikkorps 6 der Bundeswehr in Einsatz, bei dem mein Vater mit Klarinette und Saxophon aktiv war. Normalerweise wurde ich im Bus des Orchesters mitgenommen, aber einmal hatte ich dieses verpasst. Ich schlug mich dann weinend zum Stadion durch und die Ordner hatten Mitleid mit mir und begleiteten mich dann zum Orchester. Soweit ich weiß, war das ein Spiel zwischen dem HSV und Benfica Lissabon. Seitdem war ich Fan des HSV.

An Sonntagen war mein Vater unbrauchbar, denn am Samstag war der Haupttag, um als Musiker bei Tanzveranstaltungen Geld zu verdienen. Und am Sonntag drauf schlief er und das nicht ganz nüchtern. Ich musste in so manches mal davon abhalten, irgendwelche Schränke in der Wohnung als Toilette zu benutzen.

Mein Vater war auch anderen Frauen nicht abgeneigt, auch wenn ich ihn und meine Mutter einmal in eindeutiger Stellung im Schlafzimmer erwischt habe.

Meine Mutter starb früh, im Alter von knapp 52 Jahren im Jahre 1982. Ich erhielt den Anruf in Altona, nachdem ich ganz kurz zuvor in einer Kneipe meine spätere Frau kennen gelernt hatte. Vorher hatte ich ihr einen Zettel mit der Bitte um ein Wiedersehen in die Klingel Ihres Fahrrads gesteckt. Das kannte ich, ihre Adresse nicht. Natürlich fuhr ich sofort zu meinem Vater, wo ich noch die sagt Träger mit dem Sarg, die Treppe runtergehen sah

Etwas mehr als ein Jahr später rief mich mein Vater an, weil er mich treffen wollte. Bei diesem Treffen erklärt er mir, dass er eine neue Frau kennen gelernt hatte. Mit dieser war er dann einige Jahre zusammen, wobei er sich auch dort wahrscheinlich eher wie ein Pascha aufführte. Das führte dann auch zur Trennung und ich habe dann meinem Vater eine Wohnung in einem betreuten Wohnheim organisiert.

Dort feierte er dann auch seinen 75. Geburtstag, den Hanna, wenn sie davon erzählen will, denkwürdig fand.

Dann im 76. Lebensjahrkamn mein Vaterprobleme mit seiner Diabetes ins Krankenhaus in Hamburg. Ich habe ihn dort besucht, und an einem Tag ging es ihm sehr schlecht und ich dachte, das kann nicht mehr lange dauern. Ich rief meine Schwester an und sagte ihr, sie soll ins Krankenhaus gehen, wenn sie ihn noch einmal sehen möchte.

Am nächsten Tag starb er..

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Meine Großmutter

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Ich ca. 1967 im von meiner Oma spendiertem Jacket

Gestern, am 17. November, war der 125. Geburtstag meiner Oma. Sie war für mich sicher eine der prägenden Figuren in meiner Kindheit.

Geboren wurde sie im Jahre 1900 als jüngstes Kind von, ich glaube, zehn Geschwistern. Diese hatte sie alle überlebt. In den 192ern heirate meinen Großvater mütterlicherseits. Im Jahr 1924 wurde ihr Sohn geboren und im Jahre 1929 meine Mutter. Damals lebten sie in Leipzig. Aber irgendwann im Laufe des III Reiches zog sie nach Breslau, heute Wroclaw. Was sie dort genau machen oder warum sie dort hingegangen sind, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass mein Großvater dort als Mitglied der Kriminalpolizei gearbeitet hat. Ich denke, was Gutes hat er dort nicht getan.

Irgendwie, ich weiß auch nicht wie, landete sie dann in Lübeck in einer Einliegerwohnung in einer Lübecker Randbesiedlung. Meine Eltern und wir lebten damals in einem Flüchtlingslager in Lübeck Blankensee, gelegen in einer ehemaligen Wehrmachtskaserne. Darüber hatte ich bereits berichtet. Ich hatte eine enge Beziehung zu meinen Großeltern. Im Alter von sechs oder sieben bin ich aus Lübeck Blankensee mit dem Bus zu Ihnen gefahren – unbegleitet mit msteugen..

Später zogen wir nach Hamburg, aber die Beziehung zu meinen Großeltern bestand. Im Jahre 1959, da war ich fast neun Jahre alt ging ich mit ihnen auf eine Zeltreise nach Süddeutschland. Wir waren im deutschen Museum in München, im Odenwald, glaube ich habe ich gesehen, wie ein einheimischer eine Forelle mit Pfeil und Bogen geschossen hatte. Weiterhin waren wir, so glaube ich, in Idar-Oberstein, wo ich für meine Mutter eine Elfenbeinbrosche gekauft habe.

Später war ich neidisch auf meine Schwester, weil unsere Großmutter ihr immer wieder Kleidung schneiderte. Bis du mir irgendwann erklärte, dass sie keine Männerklamotten keine und mich mitnahm zu Hettlage und Lampe. Dort kaufte sie mir ein braunes Jacket mit schrägen Taschen, dass ich als voll modisch empfand.

Der Kontakt riss nie ab. Erst verlor sie ihren Sohn im Jahr 1974, er starb an Alkoholmissbrauch. Ein Schicksal für viele Musiker. 1976 sie ihren Mann, meinen Großvater. Und dann 1982 meine Mutter, ihre Tochter. Das war das Jahr, in dem ich meine erste Frau kennen lernte.

Ich besuchte sie immer noch regelmäßig, und sie war auch bei meiner Hochzeit 1986. Sie war damals schon im Heim, sie hatte sich den Arm gebrochen und musste aus ihrer Wohnung ausziehen. Meine damalige Frau und ich haben ihre Wohnung ausgeräumt und viele Stücke in unser damaliges Wochenendhaus in Lüchow-Dannenberg verbracht.

Ich besuchte sie regelmäßig noch im Heim und versorgte sie auch mit ihrem geliebten Weinbrand, von dem sie doch regelmäßig ein volles Glas zu sich nahm.

Bei meiner Hochzeit im Jahr 1986 war sie noch dabei. Ich erinnere mich, wie sie tapfer versuchte, das Hochzeitsmenü aufzuessen, weil sie es gelernt hatte, dass man Essen nicht liegen lassen darf.

Sie war schon ein wenig prägend für mich und ich glaube auch für unsere ganze Familie. Aber das sollte dann ein anderes Thema sein.

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