Gegenwärtiges und Vergangenes

Kategorie: Erinnerungen (Seite 1 von 2)

Berufsleben – Teil 4: Tutech

Mein Mac mit Windows bei Tutech

Nach einem halben Jahr Nichtstun in Berlin beschloss ich im Somnmer 2002 Monica Schofield von der Tutech, zu kontaktieren, die ich auf dem Projektreffen für das Demos-Projekt kennengelernt hatte. Sie bot mir zunächst einen kleinen, freiberuflichen Auftrag an, bei dem es um die Entwicklung eines Systems für eine Website betreffend, logistischer Angebote und Quellen. Hier sollte ich entsprechende Datenstrukturen entwickeln und vorschlagen. Daraus entstand dann eurift.

Danach wurde ich angestellt, allerdings nicht fest, sondern mit Zeitverträgen, die von einem Monat bis zu drei Jahren galten. Eigentlich sollten solche Verträge nur projektbezogen möglich sein. Ausgestellt waren sie auch so. Trotzdem arbeitete ich meistens an mehreren verschiedenen Aufgaben gleichzeitig. Theoretisch hätte vielleicht ein Vorgehen von dem Arbeitsgericht einen unbefristeten Vertrag eingebracht.

Die Arbeit war allerdings interessant und wechselhaft. In BSKR ging es um die Zusammenarbeit zwischen Regionen in der Ostseeregion: Hamburg, Öresund und Helsinki. Über den Aufbau eines Marie-Curie-Netzwerks habe ich schon in diesem Post berichtet. Für LifeLongJoints habe ich den Forschungsantrag für ein Projekt zur Entwicklung von langen haltenden Hüftgelenksprothesen mit entwickelt. Ich habe die Hochschulen in Mecklenburg-Vorpommern in Bezug auf die Teilnahme an europäischen Projekten beraten und habe dadurch Wismar, Rostock, Stralsund, Greifswald und Neubrandenburg kennen gelernt. Nachdem Monica Schofield mich im Jahr 2002 gebeten hatte, sie bei der europäischen Kommission bei der Auswahl von Projektanträgen im Gesundheits- und IT- Bereich zu vertreten, habe ich mehrfach bis auch nach meinem Ausschalten aus dem Arbeitsleben als Gutachter für die europäische Kommission gearbeitet.

Mein letztes Projekt bei Tutech und in meinem Arbeitsleben überhaupt war ARTRAC. Hierbei ging es um die Entwicklung eines Radars für kleinere Fahrzeuge einschließlich der passenden Software zur Vermeidung von Kollisionen. Das entwickelte Radar wurde in einem VW Golf und in einem Fiat 500 eingebaut und erfolgreich auf den Testgelände von Volkswagen demonstriert.

Wer meine bisherige Beiträge sorgfältig gelesen hat, wird schon ahnen, was jetzt kommt. 21 Monate vor meinem Renteneintritt bekam ich keinen Vertrag mehr, weil die Tutech aus wirtschaftlichen Gründen konsolidiert werden musste. Diese Zeit wurde dann vom Arbeitsamt finanziert, dass mich aber durchaus in Ruhe gelassen hat, weil sie gesehen haben, dass mit einem Alter von 63+ wohl keine Jobvermittlung zu Stande kommen würde.

Als kleines Fazit meines Berufsleben kann ich sagen:

1. Ich habe alle westeuropäischen Länder im Laufe meines Berufsleben kennen gelernt. Außer Portugal, Liechtenstein, Andorra und San Marino. Dazu kamen Slowenien, Estland, Litauen und Israel.

2. Ich habe viele äußerst interessante spannende und vielfältige Fachgebiete kennen gelernt..

3. Ich habe den Firmen, bei denen ich gearbeitet habe, wohl nur Pech gebracht, denn alle Arbeitsverhältnisse endeten dadurch, dass die Arbeitgeber in wirtschaftliche Schwierigkeiten bis zur Pleite gerieten.

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Teil 1

Teil 2

Teil 3

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Berufsleben – Teil 3: Pixelpark

Oberbaumcity (Von Robert Grahn – HVB Immobilien AG, CC BY-SA 3.0)

Anfang 2000 war es, glaube ich, da bat mich ein Professor der TU Harburg zu einem Projektgespräch. Ich hatte vorher schon mit ihm Gespräche geführt und er bat mich dazu, obwohl die TUHH Innovation GmbH – später Tutech Innovation GmbH, eine Tochterfirma der technischen Universität, solche Projekte für die TU bearbeitete und auch die zuständige Vertreterin am Gespräch teilnahm. Das sollte später noch einmal für mich wichtig werden. Auch vertreten war die Pixelpark AG, ein Unternehmen der so genannten New Economy. 

Ich sprach den Vertreter der Firma an und hatte dann tatsächlich ein paar Wochen später ein Bewerbungsgespräch in der Oberbaumcity in Berlin-Friedrichshain. Das Gespräch lief erfolgreich und so trat ich am 1. Juli 2000 meinen Job in Berlin an.

Die Pixelpark AG hatte ein Abteilung namens Institute for Media Development, die, was auch sonst, europäische Projekte durchführte. Die Hauptprojekte drehten sich um Internetfernsehen, das damals zunächst einmal für professionelle Anwendungen angedacht war. Es gab ein Bankenprojekt, bei dem ich dann irgendwann die Aufgabe hatte, den Partner mitzuteilen, dass Pixelpark aus dem Projekt ausscheiden würde, und DEMOS, durch das ich auf Pixelpark aufmerksam geworden war. Interessanterweise steht die Pixelpark nicht mehr in der Partnerliste, weil sie dort offensichtlichauch vor Projektende ausgeschieden waren. Eine kleine, interessante Tatsache: aus dem Projekt ging tatsächlich eine Firma hervor, die dann auch aus Hamburg nach Berlin in die Nähe vom Alexanderplatz zog: DEMOS. DEMOS bietet an, über interaktive Software Planungsprozesse zu vereinfachen und zu beschleunigen.

Der Ausflug in den Neuen Markt war schon irgendwie seltsam. Es gab viel Geld zu verbrennen, obwohl die Firma nie richtig Gewinn gemacht hatte. Die Bertelsmann AG hatte kräftig investiert und diese Investitionen wieder aufgegeben, weit nach meiner Zeit. Es wurden rauschende Partys gefeiert, zum Beispiel im Club Matrix, der nur für die Firma gebucht wurde. Zu Hochzeiten beschäftigte Pixelpark 1200 Mitarbeiter. Aber schon ab Ende des Jahres 2000 begann ein Prozess, bei dem nach und nach Arbeitsplätze abgebaut wurden. Später bekam ich sogar Aktienoption und wurde für kurze Zeitleiter des Instituts. Mich traf es dann Ende Januar 2002 und ich bekam über das Arbeitsgericht noch eine gute Abfindung und war dann über ein halbes Jahr arbeitslos. 

Zunächst wohnte ich für zwei oder drei Monate in der Wohnung einer Freundin meiner damaligen Partnerin und mietete dann eine kleine möblierte Wohnung in der Pfarrstraße in Lichtenberg. Genau zum Zeitpunkt meiner Kündigung zog ich mit Hanna in eine Wohnung in der Simon-Dach-Straße in Friedrichshain

Der dritte Arbeitgeber brachte mich also nach Berlin. Ironischerweise brachte mich der nächste Job wieder nach Hamburg. Die Wohnung mit Hanna in Berlin behielt ich allerdings.

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Berufsleben – Teil 2: ARTTIC

My New Old Apple Macintosh SE/30 Computer

Als absehbar war, dass Stollmann sich diese Forschungsprojekte nicht mehr leisten könnte, beziehungsweise ein Konkurs nicht unausweichlich schien, begann ich, mich nach anderen Jobs umzugucken. Zunächst mach ich das ganz klassisch über Stellenanzeigen und bekam auch einige Bewerbungsgespräche. Das war um 1989/1990. Also ich war knapp 40 Jahre alt.

Aus diesem Bewerbungsgesprächen wurde nichts. Ich erinnere mich, dass ich an der Fachhochschule Berlin soweit kam, eine Probevorlesung zu halten. Ich machte das zum Esprit Projekt BWN, dass wir im letzten Post kennen gelernt haben. Kam wohl nicht so gut an. Wenn ich mich recht entsinne, hatte ich ein Gespräch bei der Heidelberger Druckmaschinen AG, das Thema war strategische Businessplanung. Um das gleiche Thema ging es bei einem Bewerbungsgespräch, dass für mich relativ exotisch rüber kam. Es handelt es sich um einen Münchner Unternehmen, das im Rüstungsbereich  tätig war und jemanden suchte, der das Unternehmen in der strategischen Ausrichtung auf normale, kommerzielle Produkte unterstützte. Irgendwie habe ich einen Spruch aus dem Gespräch in Erinnerung: „wir können in Zukunft doch keine Klodeckel für 750 DM verkaufen”. Auch wenn dieser Spruch nicht in diesem Zusammenhang gefallen ist, ging es bei dem Gespräch um ähnliche Ansätze.

Irgendwann traf ich einen in Frankreich lebenden deutschen, der auch im Bereich europäische Forschungsprojekte tätig war und in Paris, Inhaber oder Teilhaber einer kleinen Beratungsfirma namens ARTTIC war. Das hpasste zu mir wie die Faust aufs Auge zu dem, was ich vorher getan hatte. Nach einem Gesprächen beschlossen wir zusammen zu arbeiten und gründeten jeweils zur halben Teil die ARTTIC Hamburg GmbH. Es gab entsprechende quasi Einmannfirmen auch in Turin und Brüssel. Ich kaufte also meinen erste eigenen Geschäftscomputer einen Mac SE 4/40, die Zahlen standen für 4 MB Hauptspeicher und eine Festplatte von 40 MB. Als Büro nutzte ich nach der Trennung von meiner Frau zunächst die Wohnung meiner Freundin, die zu mir zog und dann mietete ich ein, zwei Räume in Untermiete bei einer Versicherungsagentur.

Zum Geschäft bekam ich Beratungsaufträge zur Betreuung der Projekte REX  und FASST, die ich bei Stollmann zurückgelassen hatte. Dazu kam dann erst mal kleinere Jobs. Zum Beispiel hatte ich Anfang der Neunzigerjahre etwas sehr Exotisches zu tun. Ich musste für ein Handbuch über Kommunikationsprojekte die Texte in HTML übersetzen. Das passierte voll händisch, ohne entsprechenden Editor, eine echte Pfriemelarbeit. Ein zweiter Auftrag war sozusagen als Gutachter verschiedene nationale Punkte aus dem Programm Jugend für Europa zu begutachten und der Kommission über die lokale Arbeit zu berichten. Aus Jugend für Europa hat sich dann später unter anderem das ErasmusProgramm entwickelt. Begutachtet habe ich damals, wenn ich mich recht erinnere, die Stützpunkte in Oslo, Helsinki, Kopenhagen, den Niederlanden und in Deutschland.

Außerdem habe ich an zwei Anträgen für den Metropolitan Police Service in London federführend gearbeitet und beide waren erfolgreich. Zum einen das Projekt GRASP, bei dem es um die Entwicklung eines Datenbanksystems für gestohlene Kunstgegenstände ging. Dieses Projekt habe ich dann auch in der Durchführung begleitet. Das weitere Projekt war attached, dass sich mit der Einführung von öffentlichen Informationskiosken befasste, die unter anderen auch Kontakt zur Polizei ermöglichen sollte.

Weiter erinnere ich mich an Anträge, die ich erfolgreich für Siemens, München, bearbeitet habe, unter anderem einen für die Entwicklung optischer Sensoren zur Erkennung von Hautkrebs. Aber das Gedächtnis wird löcherlich. Ich kann mich nicht mehr an den Namen des Projektes erinnern.

Ich bin kein guter Verkäufer, oder hatte Schwierigkeiten, unsere recht teuren Dienste im Forschungsbereich an den Mann oder die Frau zu bringen. Und irgendwann fing dann ARTTIC an, selber Projekte zu machen und versuchte Schulungsunterlagen zum Projektmanagement in einem Forschungsprojekt zu erstellen. Unsere Hamburger Firma war da als Subunternehmer zu der Pariser beteiligt und es gab Schwierigkeiten mit der Bezahlung. Als Subunternehmer bekam man 100 % aber der Hauptauftragnehmer bekam nur 50 % Förderung. Ich steckte dir dann wieder in der gleichen Falle wie zum Schluss bei Stollmann. Eine glimpflich ausgegangene Steuerprüfung besiegelte dann das Geschäftsmodell für ARTTIC Hamburg.

Gegen Ende der neunziger hat mich ein Hamburger Professor der TU Harburg gebeten, ihn bei einer Projektsitzung zu unterstützen. Bei dieser lernte ich dann meine nächsten beiden Arbeitgeber kennen.

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Berufsleben – Teil 1: Stollmann

Nach dem Studium bin ich direkt in einen Job bei einer kleineren Softwarefirma namens Stollmann GmbH gelandet. Wie schon bereits erzählt habe, ging es da zunächst hauptsächlich um die Programmierung von Bankenterminals. Nach einem einer kleinen Programmierung für einen Kontoauszugsdrucker, einen der frühesten,dies damals gab, hatte ich einige auswärtige Einsätze.

Zunächst gab es wochenlang ‘Pendeln von montags bis freitags nach Hannover, um ein Programm für die DVG, das Datenverarbeitungzentrum der Sparkassen zu entwickeln. Dann für einige Monate nach Wien, wo es um ein Datenerfassungprogramm für die österreichische Nationalbank ging. Ganz frustriert war ich dann, als ich weiter reisen sollte, diesmal nach Stuttgart zu RWSO, wieder nach Sparkassenorganisation.

Ich wurde dann auf interne Entwicklungsprojekte angesetzt, nämlich die Entwicklung von Firmen für die Programmierung von Terminals. Nebenbei übernahm ich dann die Vertretung für ein Projekt, das vom Bundesforschungsministerin gefördert wurde, nämlich SUPRENUM. In diesem Zusammenhang kam ich auch das erste Mal beruflich nach Berlin und Namen an einer Projektbesprechung am Hardenberg Platz bei der GMD FIRST teil, die von Professor Giloi geleitet wurde.

In der Zeit um 1980 plante auch die EU Forschungsprojekte aufzusetzen für die IT. Dazu wurde ein Pilotaufruf für ein Programm namens ESPRIT (European strategic program for research in information technology) gestartet. Die Stollmann GmbH war beteiligt an einem Projekt mit drei belgischen Institutionen und einer französischen. Das Projekt BWN, Esprit 73, handelte von der Entwicklung eines Glasfaserbackbones, zum Beispiel auf Universität Campus es sollte einen Durchsatz in die angeschlossenen LANs von 2 Mb/s haben, was damals als ordentliche Leistung kalt. Damals erschien auch ein kleiner Artikel in der Computerwoche. Ich bin namentlich genannt. In dieses Projekt eingestiegen war ich für einen Kollegen, der andere Aufgaben machen sollte. Und wahrscheinlich war ich aufgrund meiner englischen Sprachkenntnisse sehr gut dazu geeignet. Leiter des Projekt, war Professor Danthine von der Universität Liège, durch den ich einige Michelin besternte Restaurants bei Projektessen kennen gelernt habe. Als Nächstes waren wir dann Subunternehmer, sozusagen der Firma Nixdorf im Esprit Projekt 415.

Die Firma Stollmann hatte sozusagen Blut geleckt und machte mich zum Beauftragten für europäische Projekte. In der Folge habe ich zwei Projektanträge koordiniert und beide waren erfolgreich. Zum Einen das Projekt REX, dass ich zum Teil mit einer Gruppe von Leuten auf den auf den Hügeln am Meer in der Nähe von Dublin diskutiert habe. Das Projekt wurde zunächst für drei Jahre bewilligt, aber es gab die Option, weitere zwei Jahre gefördert zu bekommen. Ich erinnere mich an ein Treffen des Projektes auf Korfu, bei dem das Budget und die Verteilung für die Verlängerung diskutiert wurden. Keine der Parteien gab nach und ich wurde wohl etwas drohender als Projektleiter, so dass mich ein Forscher des Imperial College fragte, ob ich denn an einem Offizierslehrgang teilgenommen hätte, weil ich so forsch und hart auftrat. Dieses Projekt brachte mich das zweite Mal nach Berlin, da die TU Berlin daran beteiligt war.

Ein weiteres Projekt in dieser Zeit war DIDAMES, in dem wir als Partner vertreten waren und was mich mehrfach nach Athen brachte und hier auch wieder mal nach Berlin.

Das nächste Projekt, dass ich koordinierte, war FASST. Hier erinnere ich mich an zwei Sachen: zum einen an eine wunderschöne Projektsitzung in einem Hotel, direkt neben der Alhambra in Granada. Zum zweiten daran das während dieses Projektes, als ich schon nicht mehr bei Stollmann war, diese Firma pleite ging. Das führte zu einigen Schwierigkeiten im Projekt und auch dazu, dass in einigen der Projektbeschreibung nicht die Stollmann GmbH, sondern eine CPV Stollmann Vertriebs GmbH als Teilnehmer oder Koordinator in den Projektlisten steht. Diese war kein direkter Rechtsnachfolger, hat aber einige Ergebnisse der Stollmann GmbH übernommen.

Grund für die Pleite war sicherlich zum Einen, dass zu viele zu 50 % geförderte Projekte abgeschrieben werden mussten. zum Anderen waren die aus den Projekten entwickelten Ergebnisse in der Vermarktung nicht erfolgreich. 

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Die Woche (KW40. 5.-11.10..2025)

Den letzten Sonntag habe ich schon unter „Was macht der eigentlich den ganzen Tag? WMDEDGT“ beschrieben.

Mit der Lebensmittellieferung am Montag kam Gulasch, das wir lange nicht mehr gemacht hatten. Diesmal kein Biofleisch, sondern welches von der Landfleischerei Schmelzer. Und das war das beste und zarteste, was wir bis jetzt hatten.

Dienstag haben Hanna und ich die Abrechnung für unseren Urlaub in Hendaye gemacht und mussten demnach noch 200 € an unsere Freundin Elisabeth in Stockholm übersenden. Ursprünglich hatte ich mal PayPal genannt, aber in der Konferenz am Dienstag schlug ich vor, dass einfach per Überweisung zu machen. Deswegen fragte ich Elisabeth nach ihrer IBAN. Sie hatte keine Ahnung davon, offensichtlich stand das auch nicht auf ihre Kontokarte. Sie legte dann auf, um bei ihrer Bank zu recherchieren und ich schickte ihr zusätzlich einen Link zum IBAN-Rechner. Nach kurzer Zeit bekam ich die IBAN, machte die Überweisung und bekam am nächsten Morgen die Rückmeldung, dass das Geld da war, in Stockholm. Dank an die EU, denn seit dem 7. Oktober glaube ich, gilt die Pflicht, Überweisungen in Echtzeit auszuführen.

Am Dienstagnachmittag, dann kam ein Nachbar, um mit Hanna seine Hilfe bei den Arbeiten auf dem Balkon zu besprechen. Hanna möchte nämlich den Oleander beschneiden, den Topf neu organisieren, die Balkonkästen neu bepflanzen und dem Ficus im Wohnzimmer einen neuen Topf spendieren, da der alte einen Riss hat. Nachdem die Hilfe zugesagt wurde, bot Hanna an, zum Ausgleich den Helfenden einen Eisbeinauflauf zu machen. Kurze Zeit später wurde das korrigiert, da die Hilfe wahrscheinlich am Nachmittag stattfinden wird, wurde um Kuchen gebeten. Ich werde also einen Apfelkuchen backen. 

Auch am Dienstag habe ich einen Link gefunden, der für Berliner zumindest interessant sein sollte, wenn sie einmal ein Gerät oder sogar Bierbänke benötigen. Das kann man leihen unter https://leihpunkte.de

Am Mittwoch war ich dann endlich in der Apotheke, um einige benötigte Medikamente zu holen. Das war etwas nervig, weil ich warten musste. Denn eine Frau führt ein langes Gespräch mit dem einzigen Mitarbeiter, in dem sie ihm von ihrem Mobiltelefon ihre Wünsche vorlas. Die Frau war vielleicht um die 40, wobei in meinem Alter es langsam schwierig wird, das Alter von jüngeren Leuten zu schätzen. Ich stellte mir vor, eine besorgte Mutter, die ihr Kind natürlich behandeln wollte unter Umgehung eines Arztes bei der Apotheke darum mindestens ein oder zwei Sachen zu bestellen.

Ein anderes Detail vom Mittwoch möchte ich noch erwähnen: Auf nebenan.de fragte eine Frau, ob es Leute gibt, die einen Abend mit dem Motto „Pitch your friend“ veranstalten möchten. Ich wusste nicht, worum es da geht, und habe natürlich nachgeschaut. Bei diesem Event preisen Leute einen Freund oder eine Freundin an, um sie in eine Beziehung zu vermitteln. Sozusagen statt Tindern.

Meine Bestellung bei Knuspr, die ich für Donnerstag gemacht hatte, war ein wenig daneben. Ich hatte die Würstchen vergessen, die unser Kater immer haben will. zudem hatte ich Milch mit 1,5 % Fett statt 3,8 % bestellt und den CO2 Tank für den Sodastream vergessen. Zum Glück kann man schnell nachbestellen, so dass zumindest die richtige Milch und die Würstchen am Nachmittag dann bei uns waren.

Mannheim - 1.

Wasserturm in Mannheim

Bei meiner morgendlichen Durchsicht der Blogs bin ich durch einen Beitrag in meine berufliche Vergangenheit zurückgeworfen worden. Frau Brüllen, die ich schon in dem WMDEDGT-Beitrag genannt hatte, berichtet von einer Dienstreise nach Mannheim zu der Filiale ihrer Firma. Diese Firma habe ich selber mehrmals besucht, da ich mit ihr zusammen einen Antrag für eine Marie Skłodowska-Curie Action bearbeitet hatte. Dieser Antrag war auch erfolgreich und im Jahr 2010 konnte das Projekt CHEBANA starten, dass mich dann auch mehrfach nach Regensburg und einmal nach Barcelona brachte.

Am Freitag war die Reinigung das Katzenklos angesagt, da unsere Manu, die das normalerweise macht, am Donnerstag nicht kommen konnte, weil ihre Tochter eine verunglückte Schwangerschaft hatte und deshalb im Krankenhaus lag.

Den Gang zum Markt ließ Hanna am Samstag aus, da nicht zu viel zu holen gewesen wäre. Wir passten dann einfach wir die KnusprLieferung von Montag an. Stattdessen sahen wir auf Netflix das Ende der ersten Staffel der Serie aus Luxemburg: Capitani. Die zweite Staffel spielt in der Stadt Luxemburg, und auch da hatte ich dann wieder Erinnerungen an meine berufliche Zeit. Ich war mehrfach in Luxemburg. Dieser Teil der Serie spielt sehr oft im Bahnhofsviertel von Luxemburg. Dort bin ich, als ich bei einer Begutachtung in Luxemburg war, mehrfach mit dem Bus vorbeigekommen und sogar umgestiegen auf dem Weg zwischen den EU-Gebäuden und dem Hotel.

Die größere Hälfte

Nach einer langjährigen toxischen Beziehung hatte ich im Jahr 1982 meine erste Frau kennen gelernt, rund um den Todestag meiner Mutter. 1986 haben wir dann in Hamburg Altona geheiratet.

Die Beziehung war ganz schön, aber scheitert dann irgendwann, weil ich mich sexuell in eine Impotenz verabschiedet hatte. Gibt es sicher mehrere Gründe, einer war eine sich entwickelnde Hypertonie. Ich glaube aber, dass ein anderer Grund viel entscheidender war. I. wünschte sich Kinder, ich nicht. Auch eine langjährige Paartherapie konnte das nicht ändern beziehungsweise wir kamen nicht an die eigentlichen Probleme ran. Irgendwann passierte es, dass ich A. kennen lernte und aus der Beziehung flüchtete.

Daran muss ich heute denken, denn es ist der 70. Geburtstag von I. Nach mir hatte sie ihren zweiten Mann kennen gelernt und mit ihm zwei Kinder bekommen. Ein paarmal habe habe ich sie in der Trennungszeit noch getroffen und zum letzten Mal bei der Beerdigung unseres gemeinsamen Freundes Derek. Ich muss ihr hoch anrechnen, dass sie sich überwunden hat, mir eine E-Mail zu schicken, um mir mitzuteilen, dass Derek wieder Kontakt zu mir aufnehmen wollte, nachdem er A. als dumme Kuh bezeichnet und den Kontakt abgebrochen hatte. Offensichtlich war es zu Derrick und zu ihr durchgedrungen, dass ich nicht mehr mit A. zusammen war, sondern mittlerweile Hanna kennen gelernt hatte. Zu unserer Hochzeit 2004 wurde Derek dann einer der Trauzeugen. Kurz danach war er an einem Schlaganfall gestorben.

Ich hatte Inge in ihrem 35. Lebensjahr verlassen, heute wird sie 70, also die größere Hälfte ihres Lebens hatte sie nach unserer Trennung. Offensichtlich auch Schicksalsschläge. Ihr Mann ist an, soweit ich weiß, Bauchspeicheldrüsenkrebs gestorben.

Wenn wir noch in Kontakt wären, hätte ich ihr heute sicher gratuliert und vielleicht sogar einen dicken Blumenstrauß geschickt.

Kindheit im Flüchtlingslager

Hanseatenkaserne Lübeck-Blankensee

Meine ersten Erinnerungen habe ich an die Zeit, als meine Familie in einem Zimmer im Durchgangslager Lübeck-Blankensee lebte. Deutlich im Gedächtnis sind mir die leeren Gewehrständer auf dem Flur, denn bei dem Lager handelt es sich um eine ehemalige Kaserne, die Hanseatenkaserne. Diese Kaserne lag neben dem alten Flughafengelände, das dann später wieder zivil genutzt wurde.

Teile des Geländes, besonders am anliegenden Flughafen laden damals noch in Trümmern und ich habe von diesem Trümmern einige Verletzungen erfahren. Einmal hat mir jemand vom Dach eines ehemaligen Hangars ein Stück Dachpappe direkt auf die Nase geworfen. Ein andermal bekam ich einen Ziegelstein auf den großen Zeh, so dass der blau anschwoll und den Nagel verlor.

Unser Zimmer war eine ehemalige Soldatenbude, mit einem Vorhang in ein Schlaf und ein Wohnbereich abgeteilt. Die Sanitärmöglichkeiten befanden Sie sich irgendwo auf dem Flur. Natürlich war die Zeit Anfang der Fünfzigerjahre eine Mangelzeit. Ich habe damals die Wände angebohrt und den Kalk gegessen, wahrscheinlich, weil ich einen akuten Kalkmangel hatte. Als Waschgelegenheit in unserem Zimmer hatten wir zwei ausziehbare emaillierte Schüsseln unter dem Küchentisch. An irgendwelche Kochgelegenheiten kann ich mich leider nicht erinnern..

Die Schule war in einer der Kasernengebäude untergebracht. Es handelte sich um eine Grundschule mit zwei Klassen: einmal die erste und zweite und dann die dritte und vierte Klasse. Meine Eltern erzählten mir, dass man mich damals wollte man mich gleich in die zweite Klasse einschulen lassen, aber sie haben dem nicht zugestimmt. Dieser Schritt folgte dann doch einige Jahre später.

Ich erinnere mich auch an einen Bauernhof gegenüber den Kasernengelände, wo ich mit dem Bauernsohn gespielt habe. Ganz deutlich habe ich einen Holzgestell, auf dem die Milchkannen abgeliefert wurden, in Erinnerung.

Die Zeit in der Kaserne endete ironischerweise, als mein Vater eine Anstellung bei der Bundeswehr im Musikkorps annahm und wir nach Hamburg gezogen. Die Wohnung, in die wir dann zogen, eine Dreizimmerwohnung, war eine Wohnung der Bundeswehr.

Axel bei der Einschulung 1957

 

 

 

 

 

 

Der Wurstmelker

 

Samstags ist am Boxhagener Platz immer Wochenmarkt und wir gehen dort regelmäßig hin,  seitdem wir im Kiez wohnen (wenn der Fahrstuhl funktioniert). Früher gab es dort einen Grillstand, bei dem ich immer gerne meine Thüringer im Brötchen gekauft hatte, weil sie einfach super waren.

Der Grill war ausgeklappt aus einem Lieferwagen betrieben von einem älteren Thüringer, der dafür eigens aus Thüringen mit seinen Würsten zum Markt angereist kam. Er blieb übers Wochenende, kaufte morgens die Brötchen beim Lidl und fuhr dann wieder zurück. Die Würstchen grillte er, sehr sorgfältig. evor er sie auf den Grill legte, strich er sie sorgfältig lang. Diese Bewegung erinnerte an das Melken einer Kuh mit der Hand, weswegen wir ihn den Wurstmelker nannten

Eines samstags kann man dann nicht mehr. Was aus ihm geworden ist, wissen wir nicht.

Kuba 2017

Taxi bei Ankunft

Im Jahr 2017 haben wir eine Kuba Reise mit vielen von unseren kanadischen Freunden und Verwandten gemacht. Hin geflogen sind wir zum ersten Mal in einer etwas besseren Klasse mit Air Berlin die es schon länger nicht mehr gibt. Die Reise vor Ort hatte Hannas Nichte, Natascha genannt la Comandante, mit einigen kubanischen Kontaktpersonen organisiert.

Im Koffer hatten wir viele in Kuba gebrauchte Gegenstände als Geschenke mitgebracht. Unter anderem Socken und Kondome, Kondome, weil die in Kuba verkauften, chinesischen Marken den Kubanern zu klein (oder zu unsicher?) waren. Übernachtet haben wir hauptsächlich in privaten Pensionen, was zur Förderung des Tourismus damals erlaubt war, wie es heute ist, wissen wir nicht. Mittlerweile hat sich die Situation sehr stark geändert und anstatt amerikanischer Touristen besuchen jetzt hauptsächlich Russen die Insel.

Unten noch einige Impressionen, unter anderem der weltbekannte Chiara Guevara, eine Impression vom Strand, nicht weit von Havanna und eine so genannte weiße Frau vor bunten Häusern. Ob diese zur Menschenrechtsgruppe der Damen in Weiß gehörte, weiß ich nicht.

Vielleicht ein andermal mehr.

Früher auch bei uns oft zu sehen

 

Kubanerin am Strand

Weiße Frau vor bunten Häusern

Vereinigtes Königreich 1969

1969 waren Andreas und ich auf unserer zweiten Reise per Anhalter, diesmal durch das Vereinigte Königreich. Es ging über Holland zur Fähre von Hoek Nan Holland nach Harwich, dann nach London, später nach Chester und Schottland Edinburgh und wieder zurück.

Dabei hatten wir einige interessante Erlebnisse. Zum Beispiel hatten wir bei der Ankunft in Harish jemanden, der uns mitnahm und meinte, wir jungen Leute sollten doch nicht auf gut Glück nach London fahren. Er hat uns für eine Nacht bei sich zu Hause untergebracht und dann die Jugendherberge in Epping Forrest für uns organisiert.

In Edinburgh hatten wir einen netten Abend mit zwei Schottinnen, von denen die eine mich nach Jahrzehnten zufällig über Facebook noch einmal kontaktiert hatte. Auf unserer Rückreise mussten wir in London eine Nacht übernachten. Die haben wir im Schlafsäcken im Saint James Park verbracht, wo uns ein Polizist weckte und fragte, ob wir irgendwelche Schreie im Gebüsch gehört hätten.

Highlight war neben der Liveübertragung der Mondlandung auf dem Trafalgar Square das Livekonzert der Rolling Stones im Hyde Park, zwei Tage, nachdem Brian Jones gestorben war. Das Konzert ist relativ legendär, so legendär, dass darüber zum Beispiel ein Dokumentarfilm zu finden ist.

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